Steico Aktien und ihr Einfluss auf die Deutsche Börse
An der Börse gibt es zahlreiche Aktien, die alle einem unterschiedlichen Kurs unterliegen. Beliebt sind vor allem die STEICO SE Aktien der Steico-Gruppe aus der Aktien Baubranche. Doch wie erfolgreich sind sie?
Was sind Steico Aktien?
Wer ist Steico? Die Steico SE hat sich auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb ökologischer Baustoffe fokussiert. Dazu zählen Dämmstoffe aus Holz- und Hanffasern, Stegträger als Konstruktionselemente (Balkenprodukte) und Hartfaserplatten. Durch die Kombination von Holz- und Hanffaserdämmstoffen mit darauf abgestimmten Stegträger hat sich Steico als Systemanbieter etabliert.
Der europaweite Kundenstamm umfasst Käufer aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbaubetriebe, Fertighausindustrie und Baumärkte. Außerhalb von Europa spielt Steico bisher keine Rolle. Über 40% des Umsatzes machen sie in Deutschland. Andere wichtige Märkte sind Großbritannien, Frankreich und Irland.
Steico SE hatte 2022 einen Umsatz von 460 Millionen, beschäftigt knapp 2000 Mitarbeiter – insbesondere in Polen – und schüttet eine kleine Dividende aus. SE steht für Societas Europaea und ist eine europäische Rechtsform, auch der Begriff Europäische Aktiengesellschaft wird verwendet. Diese Rechtsform vereinfacht und vereinheitlicht für Unternehmen grenzüberschreitende Geschäfte.
Steico Aktien und ihr Einfluss auf die Deutsche Börse
Die Steico SE spielt eine Rolle als mittelständisches Unternehmen im Bereich der Baustoffherstellung und als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Bauweise. Die Firma ist, im Vergleich zu anderen Aktiengesellschaften, an der Börse klein. Interessant ist Steico für Investoren, die an nachhaltigen Produkten interessiert sind.
Wie ist es um die Kursentwicklung von STEICO SE bestellt?
Der Kurs der Steico Aktien an der Börse war – verglichen mit Anfang 2022 – am 18. Juni um 317,67% gestiegen. Bereits im Jahre 2021 war Steico sehr hoch bewertet, die Aktie lief in den vergangenen Jahren gut. In den letzten Monaten fiel Steico durch hohe Volatilität auf und der Kurs ist jetzt deutlich gesunken.
Warum ist der Aktienkurs von Steico in den letzten Monaten gefallen? Der deutsche Wohnimmobilienmarkt hat sich so deutlich entschleunigt, wie in den letzten Jahrzehnten nicht. Stark steigende Zinsen, hohe Energie- und Materialkosten verteuern die Refinanzierung. Diese außergewöhnliche Situation bringt viel Unsicherheit mit sich und erklärt den deutlichen Kursrückgang.
Eigentlich müsste die Aktie aufgrund der Notwendigkeit zur Gebäudedämmung Rückenwind haben. Doch der Markt befindet sich in einer Rezession. Die deutlich gesunkene Nachfrage bedeutet in der Summe auch weniger Produkte von Steico.
Zukünftige Kursentwicklung
Steico hat eine sehr solide Entwicklung gemacht, ist gut gewachsen und wird durch den Kapazitätsausbau weiterwachsen. Zurzeit befindet sich Steico in einem Bereich, der historisch günstig ist. Den Höchststand vom 18. Juni wird die Aktien nicht mehr so schnell erreichen.
Steico Aktien sind interessante Aktien. Die Firma ist gründergeführt, hat ein hervorragendes Management und eine gute Marktpositionierung. Nachhaltigkeit ist ein großer Trend, ebenso die Förderung der Gebäudesanierung mit nachhaltigen Materialien.
Risiken sind Überkapazitäten im Markt. Wenn Sie Nachfragerückgang durch Inflation und einen Einbruch der Bauindustrie fürchten, ist die Aktie für Sie nicht geeignet.
Steico bietet sich als junges, dynamisches Unternehmen insbesondere für ein langfristiges Investment an. Die Firma bilanziert nach HGB, also konservativer als nach IFRS, das kann Vorteile für den Anleger haben.
Welche Dividendenrendite ist wahrscheinlich?
Die Steico Dividendenrendite liegt, auf den aktuellen Kurs bezogen, bei knapp einem Prozent. In den letzten 15 Jahre stieg die Dividende von 0,06 Euro im Jahr 2007 kontinuierlich an bis auf 0,4 Euro im Jahr 2021. In den Jahren 2010 bis 2014 blieb sie konstant.
Die Dividendenrendite
Viele Firmen schütten einen Teil ihrer Gewinne als Dividende aus. Die Dividendenrendite ist das Verhältnis zwischen der jährlichen Dividendenausschüttung einer Firma und dem aktuellen Aktienkurs. Sie wird als Prozentsatz ausgedrückt. Die Aussagekraft dieser Kennzahl ist nicht eindeutig. Eine hohe Dividende kann gut sein, wenn Sie darauf Wert legen.
Ist die Dividendenrendite hoch, kann das mit einem stark gesunkenen Aktienkurs zusammenhängen. Ist sie niedrig, kann das bedeuten, dass ein Unternehmen den Großteil der Gewinne zur Expansion oder in die Forschung investiert. Diese Kennzahl muss immer im Kontext betrachtet werden.
Weitere Kennzahlen
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist ein Maß für die Bewertung von Aktien und gibt das Verhältnis des aktuellen Aktienkurses zum Gewinn pro Aktie an. Das KGV ist nur über viele Jahre lang aussagekräftig. Die bisherige Entwicklung ermöglicht – zu einem gewissen Grad – die weitere Entwicklung zu prognostizieren.
Bei Steico hat sich das KGV in den letzten Jahren kontinuierlich von 12,09 (2014) auf 32,9 (2022) gesteigert. Das entspricht der kontinuierlichen Umsatzsteigerung der letzten Jahre. Noch vor dem Umsatz ist das Umsatzwachstum eine wichtige Kennzahl zur Profitabilität eines Unternehmens. Die Entwicklung einer Firma kann sich – trotz hohen Umsatzes – als rückläufig herausstellen. Das Umsatzwachstum bei Steico entwickelt sich seit vielen Jahren positiv.
Die Firma erwartet für 2023 ein erneutes Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine EBIT-Quote zwischen 12 und 15%. EBIT steht für Earnings Before Interest and Taxes. Diese Kennzahl bewertet das Ergebnis der betrieblichen Aktivitäten, ohne Einnahmen und Ausgaben durch Steuern und Zinsen einzubeziehen. Die Kennzahl entspricht nicht dem tatsächlichen Nettoergebnis, sondern stellt ein Zwischenergebnis dar. Die finanziell sehr stabile Situation der Firma zeigt sich auch in der Eigenkapitalquote, die 2022 bei 54,5% lag.
Zu welcher Aktien Branche zählen Steico Aktien?
Die Steico Aktien gehören zur Branche der Bauzulieferer/Baustoffe. Vor allem in Zeiten des Klimaschutzes gewinnen ökologische Bauprodukte wie natürliches Holz oder Holzfaser-Dämmstoffe zunehmend an Bedeutung. Auf diese Weise können sich Unternehmen aus dieser Branche an einem europaweiten Kundenstamm erfreuen.
Die Gebäudesanierung
Stand 2021 stammen 16% der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland aus dem Gebäudesektor. Die Bundesregierung hat 2022 mit dem Klimaschutzprogramm starke Impulse für den Klimaschutz im Gebäudesektor gegeben. In Deutschlands Altbauten steckt ein großes Energiespar- und Klimaschutzpotential, viele Gebäude müssen energetisch saniert werden.
Steico ist global die Nummer eins in Bezug auf Dämmstoffsysteme aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz). Die Firma betreibt nachhaltige Forstwirtschaft für Dämmmaterial oder Träger. Sie profitiert vor allem von dem Interesse für umweltfreundliches Dämmen. Die Energiekosten sind hoch, durch den Einbau ökologischer Dämmsysteme lassen sich die Nebenkosten reduzieren.
Gerade 9% der gesamten Dämmstoffe in Deutschland werden auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt. Die klassische Dämmung besteht in der Regel aus Styropor auf Erdölbasis.
Ausblick
Die Steico SE ist mit ihrem Geschäftsmodell und ihrer Marktstellung – auf lange Sicht – für Investoren sehr interessant. Dämmstoffe sind in der heutigen Zeit wichtig und werden noch an Bedeutung gewinnen. Momentan ist der Markt schwierig, die Firma zeigt sich dennoch profitabel und hat in die Produktion investiert. Auch wenn das Geschäft in den nächsten ein bis zwei Jahren etwas an Dynamik verliert, kann Steico nachhaltig wachsen. Das Potenzial ist besser als der aktuelle Kurs.
Generell verfügt die Mehrzahl der Betriebe in der Baubranche über einen deutlichen Auftragsüberhang, der sich – noch – stabilisierend auswirkt. Steico ist von einer anhaltend dynamischen Nachfrageentwicklung nach ökologischen Dämmstoffen überzeugt. Bis zum Jahr 2026 wird eine Umsatzsteigerung auf 750 Millionen Euro angestrebt. Die Unternehmensleitung erwartet eine deutliche Verschiebung der Aktivitäten in den Sanierungsbereich. Bei Neubauten ist Steico bisher nicht so nachgefragt.
Fazit
Steico ist eine schöne Firma aus der Baubranche für ein ausgewogenes Portfolio mit Wertpapieren aus verschiedenen Branchen. Bei diesen kleinen, feinen Nebenwertaktien ist vor allem das Wachstum wichtig, nicht so sehr die Dividende.
