Konjunktur, Konjunkturindikator

Als Konjunktur bezeichnet die Volkswirtschaftslehre die wirtschaftliche Lage einer Region, eines Landes oder von Branchen (Branchenkonjunktur). Nachfrage- und Produktionsschwankungen verändern die Auslastung der Produktionskapazitäten. Die Konjunktur wirkt sich unterschiedlich auf die Aktien Branchen aus. Aufgrund vieler Infrastrukturprogramme in Europa entwickelten sich die Aktien der Baubranche zwischen 2017 und 2022 besser als der Gesamtmarkt. Die Bauwirtschaft profitierte zusätzlich von den Niedrigzinsen der Notenbanken. Beachtet werden Auswirkungen von Sondereinflüsse, wie

  • Pandemie,
  • Krieg,
  • Handelsbeschränkungen,
  • Naturkatastrophen,
  • Saisonale Schwankungen.

Das Ziel soll ein möglichst genaues Bild der aktuellen und zukünftigen Wirtschaft geben. Die Konjunkturphasen mit ihren Schwankungen ergeben den Konjunkturzyklus.

Konjunkturprognosen sind Kaffeesatzleserei. Durch Fakten unterlegt vielleicht wertvoller als das eigene Bauchgefühl. Zuletzt die Jahre 2020 und 2022 zeigten, wie die Wirtschaftsprognosen am Anfang des Jahres von der Wirklichkeit überholt wurden. Die Konjunkturprognosen der EZB machte sie zum letzten Mohikaner für niedrige Zinsen. Bis Dezember hielt der EZB Rat um Präsidentin Largarde die Inflation für temporäres Phänomen, was dank der Verlässlichkeit der EZB verschwindet. Ökonomen ist zumindest bei den Prognosen der Kollegen klar, treffsichere und prozentgenaue Prognosen sind nicht nur in Umbruchzeiten unmöglich. Verlässlicher sind die kurzfristigen Konjunkturindikatoren. Oft benannt und europäisch beachtet werden die beliebten Umfragen vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) oder der Ifo-Geschäftsklimaindex. Weitere Frühindikatoren sind der die Inflation berechnende Verbraucherpreisindex (VPI), in den USA die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, Umsätze des Einzelhandels und die Industrieproduktion.

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