Leitzinsen
Den Leitzins legen die Notenbanken (Zentralbanken) fest. Er hat Einfluss auf den Kredit- und Sparzins. Die weltweit wichtigsten Leitzinsen legen neben der EZB für die Euro-Länder, die FED (USA), Bank of Japan, Bank of England, Schweizerische Nationalbank und der Chinesische Volksbank fest. Der Leitzins ist nicht gleich dem Kredit und Sparzins. Der Zinsaufschlag auf den Leitzins bei einem Kredit und Zinsabschlag bei dem Guthabenzins ist die Marge der Geschäftsbanken.
Neben anderen Zielen wollen Zentralbanken über den Leitzins die Inflation dauerhaft in einem Zielkorrektur halten. Die EZB hat seit ihrer Gründung das Inflationsziel unter 2 Prozent. Ist der Leitzins tief, haben Geschäftsbanken mehr Bedarf an Geld für die Vergabe von Krediten. Erhöht die Zentralbank den Leitzins, wird weniger Kredit nachgefragt und mehr Geld vom Anleger gespart. Die Inflation geht mittelfristig zurück. Ein niedriger Leitzins regt den Konsum an und fördert die Investitionen von Unternehmen. Privatpersonen und Unternehmen fragen mehr Kredite bei den Geschäftsbanken nach.
Die Preise steigen mittelfristig. Steigt der Leitzins, gehen Kreditnachfrage für Investitionen und Konsum zurück. Die Inflation sinkt. Der Leitzins und Geschäftspolitik der Zentralbanken beeinflusst somit neben dem Geldmarkt indirekt die Aktien einzelner Aktien Branchen, Forex-, Anleihe- und Rohstoffmärkte. Die Kunst für die Zentralbanken besteht darin, frühzeitig den Leitzins zu ändern, dass sie die Preisstabilität und die Inflationsziele erreicht.