Mittelstands-Anleihen

Eine Mittelstands-Anleihe ist eine Finanzierungsform für mittelständische Unternehmer am Kapitalmarkt. Diese KMU benötigen für die spezielle Form der Unternehmensanleihen keine Börsennotierung. Das Volumen der Anleihe beträgt zwischen einstelligen Millionenbeträgen bis circa 150 Millionen Euro und hat eine Laufzeit zwischen vier und fünf Jahren. Die Transparenz ist bei KMU geringer als bei börsennotierten Aktiengesellschaften. Für das höhere Risiko für den Anleger bezahlt das KMU einen Zinsaufschlag. Die KfW definiert mittelständische Unternehmen bis 250 Angestellte und einem Jahresumsatz bis 50 Millionen Euro.

Mittelstands-Anleihen sind häufig günstiger als Bankkredite und sind seit Ende der 90er Jahre fest verankert als Finanzierungsform. Anfänglich wurden sie über Vermittler und Banken am grauen Kapitalmarkt platziert. Seit 2010 gibt es an der Stuttgarter Börse das Börsensegment BondM. Später kamen weitere Börsenplätze wie München mit m:access. Düsseldorf, Frankfurt am Main und Hamburg / Hannover („Mittelstandbörse Deutschland“) hinzu.

Die Platzierung der Emission wird in Eigenregie oder mit Unterstützung von Investmentbanken (Fremdemission) an die Börse gebracht. Mittelstands-Anleihen sind unbesichert, sofern sie keine Zweckbindung beispielsweise bei Immobilienaktien für ein spezielles Projekt haben. Sofern es sich nicht um ein Unternehmen der Aktien-Branchen handelt, erhalten sie von den führenden Agenturen für Mittelstands-Anleihen wie Euler Hermes, Creditreform oder Scope ein Rating. Beauftragt das Unternehmen einen Market-Maker für die Betreuung der Mittelstands-Anleihe, ist der fortlaufende Handel während der Laufzeit gewährleistet.

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