Window-Dressing

Window-Dressing ist das Verhalten von Unternehmen, Fonds oder Vermögensverwaltern, das Bilanzbild und/oder die Performance besser erscheinen zu lassen. Dies erfolgt zu wichtigen Terminen wie Quartalsenden, Bilanzstichtagen oder Jahresberichten. Die Fondsgesellschaften bestreiten es überwiegend. Vereinfacht dargestellt:

Für den Jahresabschlussbericht möchten Fondsgesellschaften oder Vermögensverwalter zeigen, dass sie alle High-Performer Aktien des Vergleichszeitraums im Bestand hatten. Sie kaufen beispielsweise um die Weihnachtszeit die „fehlenden“ und verkaufen die schwachen Aktien, erhöhen oder senken die liquiden Mittel je nach Wirtschaftslage. Wenn die Performance nicht stimmt, sollen zumindest die „richtigen“ Wertpapiere im Jahresbericht stehen. Wie für den Weihnachtsbummel verschönern sich die Auslagen im Schaufenster. Betroffen sind somit alle Aktien Branchen. Während eines wirtschaftlichen Aufschwungs mit Bauboom können die Aktien Baubranche, Kredit-Banken, Luxuswarenhersteller oder Automobilindustrie profitieren. Bei einem Lockdown wegen Pandemie belastet das Window-Dressing die Aktien von geschlossenen Handelsunternehmen oder den Tourismusaktien.

Window-Dressing sind gesetzlich erlaubte Transaktionen. Diese bilanzpolitische Maßnahme ist schlicht Bilanzkosmetik. Ob Window-Dressing von der Mehrzahl der Fondsmanager mit schwacher Rendite angewandt wird, darüber gibt es keine belastbaren Zahlen.

  • Ein Nachkauf zur Weihnachtszeit rettet keine schlechte Jahres-Performance und ist für Anleger daher nicht erkennbar.
  • Der Arbeitgeber des Fondsmanagers ist mit Window-Dressing kaum zu überzeugen.
  • Fondsmanager mit unterdurchschnittlichen Renditen werben nicht mit Window-Dressing.

Möglicherweise steigt die Bonuszahlung an die Manager, wenn die Kurse zum 31.12. höhere Level erreichen. Die umsatzschwache Weihnachtszeit nutzen einige Großanleger, um durch weitere Zukäufe bereits gut im Depot verlaufene Aktienanteile anzutreiben. Die Hausse ernährt die Hausse. Sofort erkennbar: Window-Dressing ist keine fundamentale Aktien-Analyse und für Fondsgesellschaften sowie Anleger nicht ohne Risiko. Sie können zulasten des Ertrags und der Rentabilität gehen und sind ökonomisch nicht erforderlich. Gibt es Window-Dressing, dann erhalten gut verlaufende Aktien im Depot zum Jahresende noch einen kleinen Performance-Schub.

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