Zinsrisiko, Zinsänderungsrisiko

Zinsrisiko oder Zinsänderungsrisiko betrifft bei der Vermögensanlage Aktien und verzinsliche Wertpapiere gleichermaßen. Günstige Zinsen machen Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere uninteressanter. Aktienkurse steigen häufiger bei niedrigen Zinsen, denn auch der Leverage Effekt wird durch günstige Wertpapierkredite gefördert. Die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren steigen, wenn die Zinsen sinken. Ein Zinsänderungsrisiko entsteht bei steigenden Zinsen durch ggf. zurückgehende Aktienkurse und festverzinslichen Anleihen.

Das Zinsänderungsrisiko gehört zum wesentlichen Riskmanagement der Aktien-Baubranche. Infrastruktur-Projekte laufen manchmal über Jahrzehnte und benötigen gegebenenfalls mehrfach Zwischenfinanzierungen. Die seit 2020 günstigen Finanzierungskosten nahe null Prozent werden eine Gefahr für die Marge. Immobilienaktien trifft das Zinsänderungsrisiko ebenfalls. Bei Immobilien entsteht ein nachhaltiges Zinsänderungsrisiko für Anschlussfinanzierungen. Steigende Zinsen können zu sinkenden Immobilienpreisen führen, da die finanzierende Käuferanzahl abnimmt. Sinkende Preise sind ebenfalls ein Risiko für Anschlussfinanzierungen, wenn die ersten Jahre wenig getilgt wurde. Für die Finanzierer wie Hypothekenbanken, Geschäftsbanken, Bausparkassen und Versicherungen steigt das Ausfallrisiko von Krediten.

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