Infrastrukturprojekte in Deutschland und ihr Einfluss auf die Wirtschaft

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Zwischen der Infrastruktur und dem Wirtschaftswachstum im Land besteht ein enger Zusammenhang. Nur durch erfolgreiche Infrastrukturprojekte in Deutschland kann sich die Wirtschaft weiter gut entwickeln. Derzeit gibt es einige große Baumaßnahmen und Veränderungen in Deutschland, die zum Teil noch einige Jahre andauern werden.

Der Mobilitätswandel erfordert neue Infrastrukturprojekte in Deutschland

Der Klimawandel macht es zwingend notwendig, dass wir uns auf klimafreundlichere und nachhaltige Wege der Mobilität einstellen. Neben Elektro- und Wasserstoffantrieben für Autos liegt ein Schwerpunkt dabei auf dem Bahnverkehr. Das Straßennetz spielt für die Industrie, insbesondere bei logistischen Aufgaben, eine große Rolle.

Immer deutlicher wurden in den letzten Jahren die Schwachstellen im Schienen- und Straßenverkehr und oftmals fällt das Wort „Sanierungsstau“. Teilweise hinkt Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weit hinterher. Daher gibt es einige Förderprogramme zur Finanzierung dringend notwendiger Baumaßnahmen.

Die Europäische Union hat beispielsweise zur Förderung der Verkehrsinfrastruktur in Europa das Programm „Connecting Europe Fazilität“ aufgelegt und beteiligt sich so europaweit an der Finanzierung von 135 Verkehrsinfrastrukturprojekten. In Deutschland gehören zwölf Projekte dazu. Auch Modernisierungen am Schienennetz werden damit unterstützt. Des Weiteren geht es um Hafeninfrastrukturen und die Stromversorgung, was ebenfalls einige Millionen Euro kosten wird.

Energieeffizienter Verkehr

Für den Erhalt von Autobahnen ist mit der Autobahn GmbH ein bundeseigenes Unternehmen verantwortlich. Neben Straßen müssen auch zahlreiche marode Brücken dringend saniert werden. Laut dem Bundesverkehrsministerium, das eigens für dafür das „Brückenbüro“ eingerichtet hat, sind davon 4.000 Brücken in ganz Deutschland betroffen. Bisher fehlte es vor allem für die Sanierung von Brücken an finanziellen Mitteln, denn diese werden viele Millionen Euro verschlingen. Zudem waren die einzelnen Länder für deren Instandhaltung zuständig.

Ausbau des Schienennetzes

Das Projekt „Neues Netz für Deutschland – Ausbau Bahn“ gehört sicher zu den ambitioniertesten Infrastrukturprojekten der nächsten Jahre und wird allein im Jahr 2022 gut 13 Milliarden Euro kosten. Beim Thema Bahn und Schienenverkehr geht es längst nicht mehr um einzelne Strecken oder Bahnhöfe, sondern um ein größer angelegtes Projekt. Zahlreiche Züge und Strecken müssen modernisiert werden. Erschwerend kam hinzu, dass beim Hochwasser im Westen Deutschlands Mitte 2021 in der betroffenen Region zahlreiche Schäden am Schienennetz entstanden.

Bund und Ländern haben daher gemeinsam mit der Deutschen Bahn zahlreiche Einzelprojekte unter dem Dach eines gesamten Infrastrukturpakets verbunden. Es geht dabei um

  • 1.800 Kilometer Gleisanlagen
  • 2.000 Weichen
  • 140 Brücken und
  • 800 Bahnhöfe.

Der Erhalt und Ausbau des Schienennetzes sind aber ein langfristig angelegtes Projekt. Viele Bauprojekte werden noch einige Jahre dauern und dem Bund weiterhin viele Milliarden Euro kosten. Ärger über die Bahn mit Verspätungen und ausgefallenen Zügen kennt sicher jeder. Diese liegen teilweise im maroden Schienennetz und den zahlreichen Baustellen begründet. Auf diesem ohnehin angeschlagenen Netz sind mittlerweile immer mehr Züge unterwegs. Störungen und Verspätungen sind daher vorprogrammiert.

Das Verkehrsministerium hat auf diese Entwicklung reagiert und arbeitet am Aufbau eines Hochleistungsnetzes. Ab 2024 sollen alle Bauvorhaben gebündelt bearbeitet werden, damit das Schienennetz 2030 stabiler ist. Kritiker gehen aber davon aus, dass dies noch einige Jahre länger dauern wird.

Welche Infrastrukturprojekte in Deutschland sind besonders relevant?

Neben Mobilitätsprojekten ist eines der größten Themen in Deutschland die Digitalisierung. Auch hier muss die Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Nur auf diesem Weg haben Unternehmen die Grundlage, um ihre digitalen Dienstleistungen zu erweitern. So ist es beispielsweise um die IT-Sicherheit vielerorts nicht gut bestellt und Behörden und Ämter stehen beim Thema Digitalisierung noch fast am Anfang.

Um die digitale Infrastruktur zu fördern und auszubauen, wird schnelles Internet gebraucht. In diesem Rahmen wird in ganz Deutschland am Glasfaserausbau gearbeitet. Bis 2030 soll jeder Haushalt ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Dies soll Internet in Gigabitgeschwindigkeit bedeuten. Glasfaser haben dabei den Vorteil, dass sie weniger störungsanfällig sind als andere Kabel. Daher werden Glasfaserkabel als Technologe der Zukunft gesehen.

Große Unternehmen wie Vodafone und die Deutsche Telekom bringen mittlerweile ihr Know-how ein und helfen mittlerweile dabei, den Glasfaser-Ausbau, der zuletzt ins Stocken geraten ist, voranzutreiben. Daher finanziert hier nicht nur die öffentliche Hand den Ausbau der Infrastruktur.

Stromnetz und Internet ausbauen

Um den Netzausbau voranzutreiben, werden weitere 5G-Mobilfunkmasten benötigt. Noch ist 4G der Standard, doch auch hier gibt es eine Strategie der Bundesregierung für den 5G-Ausbau. Ob man es glaubt oder nicht: In Deutschland gibt es weiterhin ländliche Regionen, die von schnellem Internet nur träumen können. Um Firmen vor Ort zu stärken, ist es daher wichtig, den Breitbandausbau im ländlichen Raum voranzutreiben. In einigen Regionen ist dies jedoch mit aufwändigen Bauarbeiten und dem Aufbau einer modernen Infrastruktur verbunden.

Auch die gestiegenen Anforderungen an das Stromnetz verlangen hier Nachbesserungen. Dies hängt eng mit der Energiewende zusammen. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, reichen einzelnen Reparaturen nicht mehr aus. Auf diese Herausforderung hat die Regierung schon vor einigen Jahren mit dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) reagiert. Ebenso wurde das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) initiiert. In den nächsten Jahren müssen einige Tausend Kilometer an Stromtrassen neu gebaut werden, damit der Strom aus Erneuerbaren Energien weitergeleitet werden kann. Damit ist das Stromnetz mit Blick auf die Infrastruktur nicht zu vernachlässigen.

Großprojekte in Deutschland

In Deutschland wird fleißig gebaut und einige Millionen Euro der Bundesregierung und der EU fließen in größere Projekte. Die Baubranche und Aktien aus der Baubranche boomen. Viele wichtige Infrastrukturprojekte sind nicht nur teuer, sondern müssen auch zahlreiche Anforderungen erfüllen. Zudem sind aus Politik und Wirtschaft oft mehrere Projektpartner beteiligt, auch bei kommunalen Bauvorhaben. Bei einigen Projekten arbeitet Deutschland mit anderen europäischen Ländern zusammen.

Zu den größten und umstrittensten Projekten in Deutschland gehört wohl der neue Bahnhof in Stuttgart. Das Bahnprojekt geht bis ins Jahr 1995 zurück und wir erinnern uns sicher alle an die Proteste vor einigen Jahren. Bis zur geplanten Fertigstellung von Stuttgart 21 im Jahr 2025 wird das Projekt mindestens fast zehn Milliarden Euro verschlingen.

Wichtig ist ebenfalls der Fehmarnbelt-Tunnel in der Ostsee zwischen Deutschland und Dänemark. Dieser soll 7,4 Milliarden Euro kosten und Ende des Jahrzehnts fertig sein. Der Tunnel wird dann 17,6 Kilometer lang sein und unter der Ostsee die Inseln Fehmarn und Lolland verbinden. Das Ziel ist es, die Städte Hamburg und Kopenhagen miteinander zu verbinden. Dafür soll eine direkte Bahn- und Straßenverbindung geschaffen werden.

In Düsseldorf entsteht mit dem Pier One derzeit ein neues Gebäude im Hafen. Dort soll es bis 2024 Büros und Flächen für gastronomische Angebote geben. In Berlin wird fleißig am Edge East Side Tower gearbeitet. Hier wird bald auch Amazon ein neues Zuhause finden.

Großprojekte kosten Milliarden

In Nordrhein-Westfalen wird für zwei Milliarden Euro an einer neuen Stromautobahn gearbeitet, die das Bundesland 2029 mit der Nordsee verbinden soll. Dieses Projekt ist Teil der Energiewende in Deutschland und letztlich sollen Dutzende Starkstromkabel unter der Erde verlegt werden. So werden Off-Shore-Windanlagen in der Nordsee ans Stromnetz angebunden.

In Deutschland machten in den letzten Jahren einige Großbaustellen und die damit verbundenen Probleme Schlagzeilen. So verschob sich beispielsweise die Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg unter anderen nach einem eineinhalbjährigen Baustopp im öffentlichen Bereich um sage und schreibe sieben Jahre. Ein weiteres Großprojekt, das Deutschland seit Jahren beschäftigt, ist der Berliner Hauptstadtflughafen BER. Nach zahlreichen Problemen auf der Baustelle hat sich die Eröffnung um Jahre verschoben.

Und als es in Köln 2009 Fehler beim Bau eines U-Bahn-Tunnels gab, starben zwei Menschen beim dadurch resultierenden Einsturz des Stadtarchivs und angrenzender Häuser. Außerdem wurde ein großer Teil der Archivgüter beschädigt oder ganz zerstört. Weitere Probleme entstehen durch langwierige Genehmigungsverfahren, doch der Ausbau der Infrastruktur ist eine starke und wichtige Investition in die Zukunft, die langfristig das wirtschaftliche Wachstum fördert.

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