Wie Börsen ETFs die Finanzwelt revolutionieren

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Börsen ETFs sind eine beliebte Geldanlage. Sie funktionieren ähnlich wie klassische Fonds und können an der Börse gehandelt werden. Mittlerweile gibt es Exchange Traded Funds auf zahlreiche Assetklassen wie Immobilien oder Rohstoffe. Meist sind ETFs (Exchange Traded Fonds) passiv gemanagte Indexfonds und daher günstiger als andere ein aktiv gemanagter Fonds.

Was versteht man unter einem Börsen ETF?

Ein ETF bildet einen Index nach. Im Gegensatz zum herkömmlichen Fond richtet sich der ETF also nach festen, im jeweiligen Index enthaltenen Werten und wird nicht aktiv gemanagt. Oftmals bilden Exchange Traded Funds beispielsweise

  • den DAX
  • den EURO STOXX
  • den Dow Jones oder
  • den MSCI World Index

ab. Dabei erzielt der Fonds im besten Fall eine ähnliche Rendite wie der Index. Häufig wird der zugrundeliegende Index nur einmal nachgebildet und später nur im Falle von Veränderungen im Aktienindex auch am Fonds Änderungen vorgenommen. Dadurch entstehen geringere Kosten, die mit Blick auf die Rendite oft einen Vorteil gegenüber normalen Indexfonds bieten.

Die Nachbildung eines Index funktioniert in der Regel so, dass die Wertpapiere, die beispielsweise im DAX enthalten sind, auch für einen DAX-ETF gekauft werden. Dies macht ETFs sehr transparent. Jeder kann nachvollziehen, welche Aktien beispielsweise im DAX enthalten sind und wie sich der Kurs entwickelt.

Können Einzahlungen getätigt werden?

Anleger können regelmäßig eine bestimmte Summe oder zu Beginn einmalig eine hohe Summe in den Börsen ETF anlegen. Mittlerweile gibt es auch ETF-Sparpläne, bei denen Anleger einmal im Monat oder im Vierteljahr eine bestimme Summe einzahlen. Dabei bieten manche Anbieter regelmäßige Sparraten schon ab 25 Euro im Monat an. Daher sind ETFs auch für Anleger mit kleinerem Budget als Geldanlage interessant.

Eine Geldanlage mit börsengehandelten Indexfonds ist insbesondere im Rahmen einer langfristigen Anlagestrategie sinnvoll. Schwankungen bei Aktienkursen, die nicht ungewöhnlich sind, gleichen sich so im Laufe der Zeit aus. Anleger müssen zudem nicht genau prüfen, was der beste Zeitpunkt ist, um Exchange Traded Funds zu kaufen.

Darüber hinaus sind börsengehandelte Fonds meist sehr breit gestreut und enthalten Aktien verschiedener Unternehmen und Branchen, sodass Verluste gut ausgeglichen werden. Da ETFs als Sondervermögen gelten, gelten sie als sicherer als andere Anlagen. Geht der Anbieter pleite, sind die angelegten Gelder wie bei aktiven Indexfonds abgesichert.

Günstiger als Indexfonds

Da bei ETF Fonds auf ein aktives Fondsmanagement verzichtet wird, sind die Gebühren für einen Börsen ETF oft geringer als bei aktiven Investmentfonds. Um die Kosten für einen ETF einzuschätzen, ist die Total Expense Ratio (TER) der beste Vergleichswert. Die TER gibt alle Gebühren an, die die Bank für die Verwaltung des ETFs erhebt.

In der Regel wird diese Summe einmal im Monat oder einmal im Quartal vom gesamten Fondsvermögen abgezogen. Üblich sind bei Exchange Traded Funds Gebühren von 0,1 bis 0,5 Prozent im Jahr. Hierin sind jedoch nicht die Transaktionskosten enthalten, die für den Kauf und Verkauf von Wertpapierpapieren anfallen.

Arten von ETFs

Bei ETFs unterscheidet man zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs. Bei thesaurierenden ETFs werden Ausschüttungen wie Dividenden von Aktiengesellschaften direkt wieder in den ETF investiert, was die Rendite langfristig erhöhen kann. Hier kommt ein Zinseffekt zum Tragen. Ausschüttende ETFs zahlen Dividenden regelmäßig aus. Dies hat den Vorteil, dass Anleger von regelmäßigen Zahlungen profitieren können.

Es gibt drei gängige Replikationsarten bei ETFs:

  • physische ETFs
  • synthetische ETFs und
  • Swap-ETFs.

Dies beschreibt, wie der zugrundeliegende Index nachgebildet wird. Je nach Größe des Index entscheidet sich der Anbieter oft für eine andere Nachbildungsmethode. Welche Replikationsmethode für einen Anleger am besten geeignet ist, ist eine Frage der persönlichen Anlageziele.

Bei der physischen Replikation sind im ETF dieselben Aktien enthalten wie im zugrundeliegenden Index. Dieser Weg ist ideal, wenn im Index vergleichsweise wenig Aktien enthalten sind. Sind zu viele Aktien im Index, wären die Transaktionskosten zu hoch, da jede Aktie einzeln gekauft werden muss. Dies würde auch zu großen Unterschieden bei der Rendite führen. Allerdings ist die Zusammensetzung und Funktionsweise eines physisch replizierenden ETFs für Anleger leicht nachzuvollziehen.

Was versteht man unter Sampling?

Einige Anbieter nutzen auch das sogenannte Sampling, eine Unterform der physischen Replikation. Dabei wird die physische Replikation optimiert. Ein sehr großer Index wird auf diesem Weg vereinfacht. Der ETF-Anbieter kauft dabei nur die wichtigsten Aktien im Index, die den größten Einfluss auf die Gesamtrendite des Indexes haben. Dies hat oft keine großen Auswirkungen auf die Rendite und senkt die Transaktionskosten.

Bei der synthetischen Replikation werden zur Nachbildung des Indexes andere Wertpapiere verwendet als im Index vorhanden sind. So sollen die Transaktionskosten gesenkt werden. Dennoch soll sich die Rendite ähnlich wie beim Index entwickeln. Diese Variante wird oft genutzt, wenn sich der zugrundeliegende ETF nur schwer nachbilden lässt und gelingt über einen Renditetausch. Dieser wird als Swap bezeichnet.

Sind ETFs nur für junge Generationen interessant?

Eine Anlage in ETFs und Indexfonds ist in der Regel langfristig gedacht, aber auch für ältere Menschen kommt diese Anlageform infrage. Wer beispielsweise über zehn Jahre Geld in einen Indexfonds bei einer Bank anlegt, kann sich so für die Rente eine zusätzliche Summe ansparen.

Im Übrigen gibt es mittlerweile zahlreiche nachhaltige Fonds zur Geldanlage, die sich auf Branchen oder Unternehmen, die auf die Vermeidung von klima- und umweltschädlichen Tätigkeiten achten, spezialisieren. Zudem gibt es einige spezielle Thema ETFs zu einzelnen Aktien Branchen.

Ebenfalls gibt es einige ETFs auf Assets, die auf anderem Wege nur schwer zu handeln sind, beispielsweise Aktien aus Schwellenländern oder Zukunftstrends. Wer weltweit handeln möchte, kann sich für einen All-World ETF auf den MSCI World entscheiden. In diesen Investmentfonds werden mehrere Tausend Aktien aus verschiedenen Ländern abgebildet und Anleger investieren mit einer Anlage gleich in ganze Märkte.

Kann man ETFs an der Börse handeln?

Ja. Das Angebot an ETFs und Investmentfonds an bekannten Börsen wie der Deutschen Börse in Frankfurt ist mittlerweile groß. Diese stammen in der Regel von bekannten ETF-Emittenten wie Lyxor oder iShares. Die an europäischen Börsen gehandelten ETFs unterliegen den EU-Gesetzen. Ein in Europa handelbarer ETF trägt die Abkürzung UCITS im Namen. Dies steht für Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities.

Um wie Wertpapiere an europäischen Börsen gehandelt werden zu können, muss ein UCITS ETF bestimmte Bedingungen erfüllen, beispielsweise mit Blick auf

  • Transparenz
  • Diversifikation und
  • Anlegerschutz.

Zudem ist bei UCITS ETFs das Emittentenrisiko ausgeschlossen, da der UCITS ETF im Falle der Insolvenz des ETF-Anbieters als Sondervermögen gilt. Auch internationale MSCI World UCITS ETFs sind an den Börsen in Deutschland handelbar. Der ETF-Markt wächst im Übrigen immer weiter und es kommen regelmäßig interessante Fonds hinzu.

Wie funktioniert der ETF Handel?

ETF-Anleger sollten sich über die einzelnen Fonds und ETF-Sparpläne informieren und so den passenden Investmentfonds finden. Bei der Suche nach dem besten ETF sollten sie der Zusammensetzung und der Abbildungsmethode große Aufmerksamkeit schenken. Über die TER-Kostenquote lassen sich die Gebühren der einzelnen ETFs gut vergleichen. Zudem ist die Wahl der passenden Depotbank eine wichtige Frage. Mittlerweile bieten viele Filialbanken, aber auch Onlinebanken und Online-Broker Aktien-ETFs an. Einige Banken unterstützen Anleger bei der ETF-Anlage mit einem Robo-Advisor und bieten umfangreiche Beratung.

Vor dem ETF-Kauf benötigen Anleger zunächst ein Wertpapierdepot. Viele Anbieter ermöglichen es, dieses bequem online zu eröffnen. Zum Depot gehört ein Verrechnungskonto für die Abwicklung von Zahlungen. Über das Depot können Anleger auch ihre Transaktionen und aktuelle Kurse verfolgen und den passenden ETF kaufen.

Natürlich ist auch der ETF-Handel wie auch eine Anlage in aktive Fonds mit einigen Risiken verbunden, über die sich Anleger vorab informieren sollten. Dazu gehört das Währungsrisiko. Viele Fonds, beispielsweise einige MSCI World-ETFs, werden in US-Dollar gehandelt. Wird ein ETF in Dollar gehandelt und der Dollar gegenüber dem Euro an Wert verliert, kann dies zu Verlusten führen.

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