Inflation (Inflationsschutz durch Aktien)
Inflation ist der dauerhafte Anstieg der Preise zwischen zwei Zeitpunkten. Um die prozentuale Inflation über Regionen und Länder vergleichbar zu machen, wird die Preissteigerung über einen Produktwarenkorb laufend gemessen. Eine leichte Preissteigerung ist für die Wirtschaft wichtig, da bei fallenden Preisen nicht zwingend benötigte Waren oder Produktkäufe zurückgestellt werden (Deflation). Die Zentralbanken wie EZB oder FED versuchen durch ihr geldpolitisches Handeln die Inflationsrate zwischen 1,5 und 2 Prozent dauerhaft zu halten. Die Unabhängigkeit der Notenbank ist dafür Voraussetzung. Eine Regierungspartei kann zumindest kein Zentralbankgeld nutzen, um vor Wahlen an die Bevölkerung Wahlgeschenke zu verteilen. Zentralbanken passen Leitzinsen an die Inflation und Inflationserwartung an. Bei steigender Inflation entzieht die Notenbank durch Erhöhung der Zinsen dem Wirtschaftskreislauf Geld. Eine Inflationsrate von 2 Prozent wird als stabiles Preisniveau bezeichnet.
Gemessen wird die Inflation in verschiedenen Indizes. Wichtig ist der Verbraucherpreisindex (Consumer Price Index) vom Statistischen Bundesamt. Der Berechnung liegt ein durchschnittlicher Warenkorb mit circa 700 ausgewählte Waren und Dienstleistungen zugrunde. Diese Güter spiegeln den statistisch typischen Verbrauch eines privaten Haushalts wider. Die Kerninflation berechnet einen Warenkorb ohne Öl- und Lebensmittelpreise. Die landwirtschaftlichen Produkte misst die Universität Hohenheim durch den Chili-con-Carne-Index. Eine weitere weltweite Vergleichbarkeit der Lebenshaltungskosten und Umrechnungskurse bildet der Big Mac Index der britischen Wirtschaftszeitung Economist ab.
Die Börsianer betrachten die Preisentwicklung. Denn stark steigende Preise erhöhen die Kreditzinsen und verringern die Wachstumsaussichten der Unternehmen. Es kann frühzeitig eine Umschichtung von Growth Aktien auf inflationsgeschützte Aktien oder Dividendenwerte wie Immobilienaktien stattfinden.