Sie wollen gute Aktien finden? So gelingt es!

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Aktienanlagen haben für den Vermögensaufbau in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Vor allem das Aufkommen günstiger Online Broker hat diese Form der Vermögensbildung einer breiteren Schicht von Menschen zugänglich gemacht. In der Tat kann der Aktienmarkt ein lukratives Instrument für langfristigen Wohlstand und finanzielle Sicherheit darstellen.

Entsprechend wichtig ist diese Säule vielen Anlegern bei der Entwicklung Ihrer Strategien. Doch an der Börse aktiv zu werden, kann auch riskant sein. Gerade wer nicht in ETFs und ähnliche Anlageprodukte, sondern direkt in Unternehmen investieren möchte, kann leicht Geld verlieren.

Wie lassen vielversprechende Unternehmen für ein solides, divers aufgestelltes Portfolio sich erkennen? Wie können Sie gute Aktien finden? Wachstumspotenzial und Dividendenrendite spielen bei der Auswahl eine ebenso große Rolle wie die individuelle Risikobereitschaft. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über die Identifizierung renditeversprechender Wertpapiere.

Grundlagen der Aktienauswahl

Um ein erfolgreiches Investmentportfolio aufzubauen und Ihre finanziellen Ziele zu erreichen, ist es wichtig, dass Sie sich zunächst mit den Grundlagen vertraut machen. Dieser Abschnitt konzentriert sich diesbezüglich auf drei der wichtigsten Aspekte bei der Bewertung von Anlagepotenzialen. Das sind die Bewertung von Unternehmen und Aktien, die Analyse und Bewertung ganzer Branchen und Trends sowie die Bedeutung von Dividenden für Anleger.

Ein grundlegender Überblick über diese drei Bereiche hilft Ihnen, performante Aktien und Unternehmen für Ihr Portfolio zu identifizieren. Versuchen Sie diese Aspekte bei Ihren Recherchen immer präsent zu halten. Denn ihr Verständnis ist der Schlüssel, um Anlagerisiken zu minimieren und die Chancen auf langfristige Kapitalgewinne zu erhöhen.

Bewertung von Unternehmen und Aktien

Die Bewertung von Unternehmen und Aktien ist der grundlegendste Schritt bei der Aktienauswahl. Hierbei werden verschiedene Kennzahlen und Methoden verwendet.

Zu den gängigen Bewertungsmethoden gehören

  • das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
  • das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und
  • die Discounted Cash Flow (DCF) Analyse.

Bewertungsmethoden für Aktien im Detail

Das KGV ergibt sich aus dem Verhältnis von aktuellem Aktienwert zum Gewinn pro Aktie (EPS, Earnings per Share). Die Zahl drückt also aus, wie viel die Anleger bereit sind, pro Euro Gewinn in das Unternehmen zu investieren. Dagegen setzt das Kurs-Buchwert-Verhältnis den Wert der Aktien in Relation zu den bilanzierten Aktiva des Unternehmens. Dieses Verhältnis reagiert träger auf Veränderungen als das KGV. Damit eignet es sich vor allem für die Bewertung etablierter Unternehmen.

Die DCF Analyse schließlich wirft einen Blick in die mittel- bis langfristige Zukunft der zu bewertenden Betriebe. Zu erwartende Gewinne werden dabei diskontiert, um Geldwertverluste durch Inflation und Zinskosten für die Investition zu korrigieren. Diese Methode spielt vor allem bei der Bewertung von Unternehmen mit relativ stabilen Zukunftsaussichten eine Rolle.

Diese Kennzahlen ermöglichen es, die finanzielle Leistungsfähigkeit und die relative Bewertung eines Unternehmens im Vergleich zum Markt zu beurteilen. So ist es besser einzuordnen und Sie können günstige Kaufgelegenheiten nutzen und überbewertete Titel meiden.

Analyse von Aktienbranchen und Trends

Doch nicht nur die Analyse einzelner Unternehmen ist für den Erfolg an der Börse wichtig. Mit Blick auf eine nachhaltige Diversifizierung Ihres Portfolios ist auch die Analyse ganzer Branchen und aktueller Trends wichtig. Die Branchenanalyse ermöglicht es Ihnen, Unternehmen zu identifizieren, die in wachstumsstarken oder zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereichen aktiv sind.

Das können beispielsweise der Technologiesektor, erneuerbare Energien oder Bio-Tech sein. Für die Analyse spielen nicht nur branchenspezifische Trends (wie technologische Entwicklungen oder gesetzliche Regulierungen) eine große Rolle. Auch makroökonomische Faktoren (wie Zinssätze oder Inflation) wirken sich auf bestimmte Branchen stärker aus als auf andere.

Machen Sie Sektoren ausfindig, die einander im Portfolio gut ergänzen, um von Trends zu profitieren. Geschickte Diversifikation kann helfen, das Portfolio bis zu einem gewissen Grad krisenfest zu machen. Dabei ist allerdings zu beachten: Auch ein gut diversifiziertes Portfolio kann in Krisenzeiten in die roten Zahlen rutschen. Um mit Aktien nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften, ist es wichtig, diese Phasen wirtschaftlich überbrücken zu können. Nichts ist ärgerlicher als ein Aktienportfolio inmitten einer Krise liquidieren zu müssen.

Bedeutung von Dividenden als Renditequelle

Dividendenzahlungen stellen für viele Investoren eine wichtige Renditequelle dar. Beim Aktienkauf sollten diese daher berücksichtigt werden. Unternehmen, die regelmäßig Dividenden als Rendite ausschütten, sind typischerweise finanziell stabil aufgestellt.

Die Dividendenrendite (also das Verhältnis von Dividende zum Aktienkurs) ist eine weitere wichtige Kennzahl für Aktienanleger. Investitionen in Dividendenaktien können Ihnen helfen, laufende Erträge zu generieren und das Risiko in Ihrem Portfolio zu diversifizieren.

Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass hohe Dividenden ausschüttende Unternehmen nicht notwendigerweise die bessere Investition darstellen als solche, die ihre Gewinne ins Unternehmen reinvestieren. Denn in vielen Fällen erhöhen solche Investitionen den Wert der Anlage nachhaltiger als die Ausschüttung der Dividenden. Auf der anderen Seite erlauben Dividendenauszahlungen die einfache Reinvestition und damit die Diversifizierung Ihres Portfolios.

Aktienrecherche für Anleger

Wer nun als angehender Anleger mit diesen Informationen beginnt, Aktien und Unternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen, kann auf vielfältige Ressourcen und Werkzeuge zurückgreifen. Moderne Online-Broker bieten in der Regel umfangreiche Recherche-Tools und Analysen zu den bei ihnen handelbaren Aktien. Damit lassen sich bereits vielfältige Informationen und Eckdaten zusammentragen. Speziell Daten zu Kennzahlen und Finanzberichten werden hier oftmals zentral zusammengestellt.

Online-Foren und soziale Medien geben Anlegern die Möglichkeit, ihre Meinungen und Erfahrungen auszutauschen. Dienste wie Wikifolio ermöglichen es Ihnen, Portfolios anderer Investoren einzusehen und deren Performance zu analysieren. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um Ihre eigenen Investmentstrategien zu entwickeln und Ihre Aktienauswahl zu optimieren.

Risikomanagement bei der Aktienauswahl

Das wohl wichtigste Schlagwort zum Thema Risikominimierung lautet Diversifikation. Durch Streuung Ihres Kapitals auf Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen reduzieren Sie die Risiken. Dabei kann es sinnvoll sein, einige riskantere Anlagen zu wagen, wenn Sie zugleich konservativere Unternehmen als Fundament in Ihr Portfolio aufnehmen. Die Diversifikation macht Ihr Anlagen krisenfester, denn auch von schweren Zeiten sind nicht alle Aktien Branchen gleichermaßen betroffen.

Versuchen Sie sich zudem an die goldene Regel von Investoren-Legende Warren Buffet zu halten. Recherchieren Sie zu den Unternehmen, in die Sie investieren möchten und legen Sie Ihr Geld nur dann an, wenn Sie Produkt und Geschäftsmodell hinreichend gut verstehen. Das schützt Sie vor zu riskanten Anlagen und hilft Ihnen auch auf Dauer darauf zu achten, ob ein Unternehmen weiter ins Portfolio passt.

Versuchen Sie zudem von Anfang an, langfristig zu denken. Dass es an der Börse auf und ab geht, ist eine Binsenweisheit. Dennoch geraten gerade unerfahrene Investoren oft schon beim ersten Kurssturz in Panik und verkaufen ihre Aktien. Halten Sie die langfristigen Ziele des Portfolios im Blick, um solche Verkäufe zu ungünstigen Kursen zu vermeiden.

Erfolgreiche Aktienauswahl-Strategien

Zu einer guten Geldanlage gehört beim Thema Aktien auch, einzelne Aktien gezielt auszuwählen. Dafür eignen sich verschiedene Strategien. Die beiden wichtigsten Anlagestrategien sind Value-Investing und Growth-Investing. Im folgenden Abschnitt erfahren Sie mehr über die Unterschiede.

Value-Investing: Aktien unterbewerteter Unternehmen identifizieren

Beim Value-Investing geht es darum, an der Börse unterbewertete Aktien zu kaufen. Anleger, die diesem Prinzip folgen, suchen nach Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten, deren Aktien günstig zu haben sind. Hierbei profitieren Sie vor allem von einem guten Verständnis der Bedeutung von Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).

Der Markt kann kurzfristige Ineffizienzen entwickeln. Das führt zur Unterbewertung mancher Unternehmen. Langfristig steigen die Werte in aller Regel jedoch auf eine angemessene Höhe. Das Prinzip des Value-Investings ist einfach zu verstehen, erfordert allerdings auch Geduld und Disziplin.

Growth-Investing: Aktien von Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial auswählen

Beim Growth-Investing geht es darum, das zukünftige Potenzial eines Unternehmens frühzeitig zu erkennen. Innovative Geschäftsmodelle sowie neue Produkte und Patente sind im Börsenwert eines Unternehmens oft noch nicht hinreichend abgebildet. Wer sich in einer Branche gut auskennt und besagte neue Produkte und Ideen erkennen und einordnen kann, hat mit Growth-Investment-Strategien gute Chancen, viel Geld zu verdienen.

Wichtige Kennzahlen für Growth-Investoren sind das Umsatzwachstum, das Gewinnwachstum und die erwartete Wachstumsrate. Diese Strategie kann zu hohen Renditen führen, birgt jedoch auch ein deutliches Risiko, da die Aktienkurse von Wachstumsunternehmen oft volatil sind. Zudem können gerade neue Produkte und Ideen sich auch als Irrweg erweisen und von den Kunden abgelehnt werden.

Abseits des klassischen Aktienmarkts können direkte Investitionen in Start-ups und kleine Unternehmen ebenfalls eine sinnvolle Form des Growth-Investments sein. Typischerweise sind dafür allerdings etwas größere finanzielle Reserven erforderlich als für den Aktienkauf.

Kombination von verschiedenen Ansätzen für eine ausgewogene Aktienauswahl

Meist kombinieren Investoren Value- und Growth-Investment-Strategien miteinander. Das hilft, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen und von unterschiedlichen Wachstumspotenzialen zu profitieren. Nicht zuletzt reduziert das auch die mit den Anlagen verbundenen Risiken.

Fazit

Wenn Sie gute Aktien finden möchten, um an der Börse langfristig erfolgreich zu sein, sind Sie nun solide aufgestellt. Wichtig für den langfristigen Anlageerfolg ist es, ein grundlegendes Verständnis für die Unternehmen, in die Sie investieren, zu entwickeln. Das betrifft einerseits die jeweiligen Geschäftsmodelle.

Noch wichtiger ist es aber, Schlüsselmetriken wie Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwertverhältnis sowie den Discounted Cash Flow zu verstehen. Ob ein Unternehmen über- oder unterbewertet ist und wie sich der Kurs mittelfristig weiterentwickeln wird, lässt sich darüber vergleichsweise gut ermitteln.

Weiterhin sollte das eigene Portfolio von Anfang an diversifiziert werden, um Risiken einzelner Branchen und Unternehmen abzufedern. Als Investor sollten Sie unterschiedliche Anlagestrategien wie Value- und Growth-Investing verstehen und nutzen. Auch auf dieser Ebene ist eine Diversifikation der Anlagen sinnvoll.

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