E-Mobilität Aktien Fonds auf dem Vormarsch
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Nachhaltige Aktien im Vergleich
Als Anleger legen Sie Wert auf Nachhaltigkeit? Dann ist dieser Überblick über nachhaltige Aktien und deren Potential genau das Richtige für Sie! Hier erfahren Sie, was es mit Green Trading auf sich hat!
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Nachhaltige Aktien? Green Trading!
Nachhaltigkeit ist ein Modewort in vielen Lebensbereichen. Die Finanzindustrie bewirbt seit über 25 Jahren „grüne“ Produkte. Aus dem Investieren in Nischenprodukt nachhaltige Aktien, Fonds und ETF entstand dieses Jahrzehnt der Megatrend. Sind die Geschäfte der beworbenen Aktien wirklich nachhaltig oder betreiben die Marketingspezialisten Greenwashing und Impact-Washing? Ist Geld verdienen und gleichzeitig das Klima schützen mit nachhaltigen Trendaktien, Umweltaktien, ökologischen Fonds, SRI- und ESG-Fonds eine grüne Illusion?
Umweltaktien im Trend
Nachhaltigkeit ist ein globales Thema. Die Nachfrage nach Umweltaktien steigt. Bis vor wenigen Jahren waren nachhaltige Aktien für elitäre, ökologisch orientierten Anlegern. Dieses Jahrzehnt ist die Nachfrage nach Umweltaktien und ETFs in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gesucht werden Aktien mit den Branchen-Schwerpunkten
Aufgrund der öffentlichen Debatte werden Aktien mit Bezug beispielsweise zur Waffenproduktion, zu klimaschädlicher Produktionsmethoden, Kinderarbeit oder Tierversuchen immer mehr ausgegrenzt. Der Einfluss der sozialen Medien ist unübersehbar. Aktiengesellschaften, die öffentlich negativ diskutiert werden, haben häufig mit Verlust der Reputation und Kursverlusten der Börse zu rechnen und riskiert langfristig seine Geschäftsgrundlage.
Wie werden nachhaltige Aktien klassifiziert?
Nachhaltigkeit ist ein sehr unscharfes und mehrdeutiges Wort. Es wurde erstmals 1713 von Hans Carl von Carlowitz in seiner Abhandlung über Holzknappheit „Sylvicultura oeconomica“ beschrieben: „Das Handeln, durch das nicht mehr verbraucht wird als nachwachsen, regenerieren oder wieder bereitgestellt werden kann.“
Der Begriff Nachhaltigkeit wurde seit der UN Konferenz (Our Common Future) 1987 über Agenda 21 in Rio de Janeiro und Fridays For Future stetig konkretisiert. Als Handlungsempfehlung für Nachhaltigkeit stellte die UNO die 17 wünschenswerten Sustainable Development Goals (SDG) vor:
- Keine Armut
- Kein Hunger (Ernährung sichern)
- Gesundheit und Wohlbefinden
- Bildung
- Gleichberechtigung
- Sauberes Wasser und Hygiene
- Günstige und saubere Energie
- Gute Beschäftigung und Wirtschaftswachstum
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Reduktion von Ungleichheit
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Verantwortlicher Konsum und Produktion
- Klimaschutz
- Leben unter Wasser
- Leben zu Land
- Friede, Recht und starke Institutionen
- Partnerschaften für diese Ziele
Die Europäische Union die EU-Taxonomie-Verordnung und EU-Offenlegungsverordnung (EU SFDR) auf dem Weg gebracht.
EU-Nachhaltigkeitsregeln
Auch seitens der EU gibt es Nachhaltigkeitsregeln, die Unternehmer einhalten sollten. Sie beeinflussen die Anlagemöglichkeiten und bringen Konsequenzen mit sich, sofern sie außer Acht gelassen werden.
Das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele hängt auch vom Zufluss von Kapital in eine nachhaltigere Wirtschaft ab. Zudem sind nicht ausreichend Informationen verfügbar. Aus diesem Grund wird es zur Herausforderung für Anleger, Optionen hinsichtlich der eigenen Ziele zu bewerten und Vergleiche herzustellen.
Der Aktionsplan der EU verfasst und verknüpft Richtlinien. Diese sollen nachhaltige Investitionen fördern und Kriterien zugunsten der Umwelt bestimmen. Auch weitere Verordnungen sind in Planung. Diese sollen zum Beispiel Einsatz für sämtliche Wirtschaftstätigkeiten finden und für einen nachhaltigeren Arbeitsalltag sorgen.
Diese EU-Nachhaltigkeitsregeln verändert die Unternehmensführung nachhaltig. Sie betrifft fast alle Bereiche eines Unternehmens. Die EU wünscht, dass bis 2030 jährlich 180 Milliarden Euro in nachhaltige Geldanlagen fließen. Somit ist es nicht verwunderlich: Die Finanzindustrie stellt soziale Standards und Klimaschutz fortlaufend stärker in den Mittelpunkt ihrer wichtigen Investitionsentscheidungen in Aktien und Anleihen.
Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen steigt. Das Nichtbeachten der EU SFDR bedeutet für die Börsenentwicklung der Aktien ein ESG-Risiko. Nachhaltigen Geldanlagen winken somit höhere Renditen. Trotzdem bleiben die Kriterien für nachhaltige Aktien, nachhaltigen Fonds und grüne Geldanlagen unübersichtlich und intransparent.
Die Nachhaltigkeitsbegriffe SDG, SRI, ESG und Impact unterscheiden sich
Für nachhaltige Geldanlagen gibt es unterschiedlichen ESG-Ansätze, jedoch keinen etablierten Branchenstandard. Aktien und Geldanlagen werden nach diesen verschiedenen Kriterien klassifiziert:
SDG Sustainable Development Goals von 2015 |
SRI Socially Responsible Investing |
ESG Environmental, Social, Governance |
Impact Wirkungsorientiertes Investieren |
|
---|---|---|---|---|
Ziel | Agenda 2030 alle Menschen die gleichen Chancen auf ein gesundes und zufriedenes Leben in Freiheit und Sicherheit haben | Sozial verantwortliches bzw. nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investieren | Umgang mit Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft umgehen. | ESG und messbare ökologische und soziale Wirkung |
Negativ screening | Kein Screening; 17 nachhaltigen Entwicklungsziele | Ausschlusskriterien, 37 ESG-Kriterien, tagesaktuelle Meldungen ergibt Score | Ausschlusskriterien, ESG-Kriterien inklusive Kennzahlen |
Vorrangig auf sozialen oder ökologischen Ertrag, nachrangig finanzielle Rendite |
Positiv screening | Best-in-Class (besten x%) | Best-in-Class
(besten x% aus ESG Rating / ESG Ranking |
||
Quantifizierung | AAA – CCC; nachhaltige Unternehmen benötigen mindestens A (7,1 ESG) | AAA – CCC; SRI mindestens BB ESG Rating (Average und Leader) | AAA – CCC; mindestens BB ESG Rating (Average und Leader) | |
Mögliche Ausschlusskriterien | Rüstungsindustrie, Atomenergie, Menschenrechtsverletzung, Drogen, Glücksspiel; Kinderarbeit, Tabak, genetisch veränderte Organismen, Pornografie, fossile Brennstoffe, Verstoß gegen UN Global Compact Guidelines, Staaten mit Todesstrafe, schwerwiegende Verstöße gegen Demokratie- und Menschenrechte |
Quelle: Bertelsmann-Stiftung; UNO, BaFin
Die Vermögensverwalter und Investmenthäuser legen ihre Kriterien für SRI, ESG oder Impact für deren Auswahl von nachhaltigen Aktien, Anleihen und Fonds fest. Das Investment kann über den Factsheet und KID (Key Information Document) des Anbieters unter dem Punkt Anlageziele, die Ausrichtung und Quoten überprüft werden. Das KID ist eine verlässliche Produktinformation für Investieren in nachhaltige Fonds und ETFs.
Wo finden sich Umweltaktion mit ESG?
Die Anlageentscheidungen in nachhaltige Aktien unterstützen Ratingagenturen und Börsen. Internationale Börsenplätze stellen ihren nachhaltigen Index zu den an der Börse gelisteten ESG Unternehmen bereit.
Der Index stellt die Performance von Umweltaktien dar, die mit den vorgegebenen werte- und klimabasierten Kriterien übereinstimmen. Darüber hinaus weist der Best-in-Class Ansatz die Wertentwicklung der Unternehmen mit den höchsten Umwelt-, Sozial- und Governance-Rating der jeweiligen Branche aus.
Die Deutsche Börse erweiterte ihre DAX Familie um den DAX 50 ESG (PR) EUR. Dieser bildet die 50 größten deutschen Unternehmen der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) ab, die einen standardisierte ESG-Filter bestanden haben.
Weltweit identifiziert MSCI seit 1990 Unternehmen nach ESG. Mittlerweile gründete MSCI für die rund 1.500 ESG-Indizes die Rating-Agentur MSCI ESG Research.
Nachhaltigen Aktien finden sich im MSCI World SRI Index. Der Natur-Aktien Index ist seit 1997 ökologisch und sozial nachhaltiger Aktien auf der Spur. Weitere Quellen für ein Investment in Umweltaktien sind Sustainalytics von Morningstar und die Indizes von S&P Dow Jones (DJSI). Die Zusammenstellung der Indizes oder Auf- und Abstiege der Aktien prüfen Index Anbieter regelmäßig. Bei MSCI findet diese jedes Quartal statt. So haben Investmentbanken eine große Auswahl an grünen Investments für ihre Index-Fonds.
Grün investieren: Mit welchen nachhaltigen Aktien und Fonds gelingt das?
Die EU-Offenlegungsverordnung verpflichtet Fondsgesellschaften zur transparenten Darstellung der Nachhaltigkeit. Als Anleger erkennen Sie am Factsheet und KID, ob ein Fonds das hält, was er verspricht. Denn nicht überall ist das drin, was drauf steht. Die individuellen Anforderungen und Überzeugungen von Investoren und Anlegern an nachhaltigen Fonds unterscheiden sich. Einige wollen für sie wichtige Kriterien der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) erfüllt sehen, andere wollen möglichst alle 17 UN-Ziele abdecken. Nicht jeder Anleger empfindet die Vorgabe aus Brüssel bezüglich Förderung von Atomstrom und Erdgas als nachhaltige grüne Energie. Anleger auf der Suche nach nachhaltigen Fonds stellen die Fragen:
Die EU-Verordnungsartikel
Um umweltfreundliche Produkte besser zu erkennen, gibt es Richtlinien zur Kennzeichnung durch die EU. Diese gelten auch für Anlageprodukte. Mit den Artikeln 6, 8 und 9 erhalten Anleger eine Transparenz über die Umweltfreundlichkeit von Fonds.
* Daten Morningstar 21.4.2021
Nachhaltigkeitsfonds und ETF erfüllen Artikel 8 und 9. Wählen Sie einen Fonds oder ETF mit SRI Label, dann hat dieser mindestens ein BB ESG Rating. Die ETFs und Fonds des Index MSCI SRI Select Reduced Fossil Fuels verzichten auf Aktien der Kohle-, Öl- und Gasgewinnung. Unterzeichnen Fondsgesellschaften den Europäischen Transparenz-Kodex, werben sie mit dem Eurosif Transparenzlogo. Weitere bekannte Auszeichnungen für nachhaltige Fonds sind das FNG-Siegel, Französisches Label (ISR, Greenfin, CIES Label), Luxflag Label, Nordic Swan Ecolabel und das Österreichische Umweltzeichen.
Das führende unabhängiges Beratungsunternehmen für nachhaltige Fonds ETFGI meldete, dass Assets von börsennotierte Umwelt-, Sozial- und Governance-ETFs (ESG) und -ETPs bis November 2021 weltweit 371 Milliarden US-Dollar erreichten.
FAQ
Sie haben weitere Fragen? Hier sind die Antworten!
Das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens hängt vom Kapitalzufluss in eine nachhaltigere Wirtschaft ab. Mit dem Megatrend Nachhaltigkeit und ESG lässt sich jedoch auch viel Geld für die Anbieter verdienen. Die Kriterien für grüne Geldanlagen sind unübersichtlich.
So werden häufig vorgegebene Umsatzgrenzen von wenigen Prozentpunkten der Ausschlusskriterien akzeptiert. Die Mehrheit der angebotenen Kapitalanlagen eignen sich wenig für Anleger mit hohen Ansprüchen an eine ethisch ökologische Geldanlage. Eine eigene Liste oder Aufstellung mit Kriterien hilft bei der Auswahl von grünen Aktien und nachhaltigem Investieren..
Investoren prüfen den CO2-Fußabdruck und die Ziele für nachhaltiges Wirtschaften der Unternehmen in den öffentlich zugänglichen Informationen. Darunter fallen Geschäftsberichte, Pressemitteilungen oder die Medien. In der Regel ist nicht alles öffentlich verfügbar. Die Assets in Milliarden Euro Sondervermögen von Banken, Versicherungen und Pensionskassen müssen ihre nicht veröffentlicht werden.
Die Fondsgesellschaften stellen für ihre Investmentfonds und ETFs ein aktuelles Factsheet und KID mit den wesentlichen Anlegerinformationen zu Aktien und Anleihen zur Verfügung. Damit prüfen Investoren, ob die dort angegebenen Ziele und ausgewählten Unternehmen den eigenen ethischen Ansprüchen genügen. Um so strenger die Vorgabe für die SRI oder ESG-Kriterien, umso kleiner wird die Auswahl an umweltfreundlichen Aktien, Anleihen, Investmentfonds oder nachhaltige ETFs. Ist die „richtige nachhaltige Geldanlage“ gefunden, wird eine nachhaltige Wirtschaft unterstützt.
Die beiden größten Index Anbieter MSCI und DJSI haben die folgenden nachhaltigen Aktien der Unternehmen mehr oder weniger stark gemäß ihres ESG-Score als gewichtig identifiziert:
Reihenfolge der Aktien alphabetisch; Quelle MSCI und DJSI
Bekannte nachhaltige Unternehmen aus Deutschland sind die Ökoworld AG, Umweltbank AG, Aixtron oder Biontech.
Unter ESG sind folgende Themen zusammengefasst: Environment (Umwelt), Social (Soziales) sowie zuguterletzt Governance (gute Unternehmensführung). ESG-Fonds beteiligen sich an Unternehmen, die Nachhaltigkeit als Zukunftsperspektive betrachten. Eine Abstufung, wie viel Prozent an nachhaltige Aktien in dem ESG-Fonds sind, besagt ein ESG-Label nicht. Die Fondsanbieter haben für die ESG-Klassifizierung viel Gestaltungsraum.
Investoren auf der Suche nach nachhaltigen Aktien achten auf grüne Unternehmen und Branchen. Nachhaltigkeit ist kein geschützter Begriff und somit dehnbar. Unternehmen mit Greenwashing und Impact-Washing präsentieren sich der Öffentlichkeit mit einzelnen Produkten oder vorgeblichen Zielen zum Thema Nachhaltigkeit. Sie wollen sich mit Desinformationen als umweltfreundliches, verantwortungsvolles und als nachhaltiges Unternehmen präsentieren. Die höheren Kosten für einen ökologischen oder nachhaltigen Umbau bezahlen sie nicht. So vermeiden multinationale Konzerne häufig geplante gesetzliche Auflagen oder sie erhalten durch eine Absichtserklärung Erleichterungen auf gesetzliche Einschränkungen.