Der Nikkei 225 – auch der Dow Jones Japans genannt
Es gibt weltweit verschiedene Börsenplätze. In den USA ist es der Dow Jones oder Standard & Poor 500. Diesen Indizes dienen als Börsenbarometer, um die Entwicklung eines Marktes zu bestimmen und messen zu können. In diesem Text geht es um die Tokioter Börse, den Basisindex Nikkei 225. In Japan ist der Nikkei 225 der wichtigste Börsenindex des Landes. Der japanische Aktienindex spiegelt die unternehmerischen Aktivitäten und die wirtschaftliche Entwicklung des Marktes wider. Wie der Name schon sagt, sind im japanischen Aktienindex die 225 größten japanischen Unternehmen und Firmen aufgelistet. Gegründet wurde der Nikkei in 1950. Der Wert des Nikkei gibt den durchschnittlichen Wert aller enthaltenen Aktien an. Neben dem Nikkei 225 gibt es unterschiedliche Variationen des Nikkei, z. B. Nikkei All Stock Index, Nikkei Stock Index 300 und Nikkei 500. Auch in diesen japanischen Aktienindizes finden Trader wichtige Informationen und Indikatoren über den japanischen Markt. Der Nikkei 225 wird jedoch am häufigsten verwendet und gilt als führender Indikator. Im Unterschied zu anderen Indizes basieren die Auswahlkriterien auf den Aktienkursen der Unternehmen und Firmen. Die Marktkapitalisierung spielt eine untergeordnete Rolle. Aktien mit einem sehr hohen Wert können den Nikkei auch am meisten beeinflussen. Im Folgenden wird der japanische Aktienindex Nikkei näher beschrieben.
Wissenswertes über den Nikkei
Im Nikkei sind die 225 erstklassigen und größten Blue-Chip Unternehmen aus Japan gelistet. Die Unternehmen und Firmen haben ihren Hauptsitz in Japan. Jedes Jahr werden die 225 Aktien der Unternehmen nach bestimmten Kriterien ausgewählt. Wichtige Kriterien sind Branchenbilanz, Liquidität und der Aktienpreis. Es ist wichtig, dass die Aktie des jeweiligen Unternehmens an der Tokyo Stock Exchange gelistet ist. Im Oktober erfolgt eine genau Prüfung. Jedes Unternehmen wird dann anhand der erwähnten Kriterien überprüft. Bei Änderungen kommt es zum außerordentlichen Austausch. Grundlage für die Werte sind die Liquidität und der Aktienpreis des Nikkei.
Welche Faktoren haben Einfluss auf den Nikkei Aktienpreis?
Der Nikkei reagiert auf lokale und regionale Neuigkeiten und Informationen äußerst sensibel. Im Folgenden werden einige Faktoren näher beschrieben, die den Nikkei beeinflussen können:
- In erster Linie sind die Inflation, die Arbeitslosenquote oder andere makroökonomische Faktoren in Japan ausschlaggebend auf den Nikkei. Auch die verfügbaren Arbeitsplätze spielen eine wichtige Rolle.
- Ein weiterer Faktor sind die gelisteten Unternehmen und wie sich der Aktienkurs entwickelt.
- Der Nikkei reagiert auch empfindlich auf ausländische Aktienmärkte. Wenn der Dow Jones (Aktienmarkt in den USA) oder der Deutsche Aktienindex steigt, wird der Nikkei auch leicht steigen. Der Nikkei wird auch als japanischer Dow Jones bezeichnet.
- Weitere Faktoren sind Wirtschaftsnachrichten, politische Instabilität, Kriege, Naturkatastrophen oder andere Weltereignisse.
Der amerikanische und der japanische Markt sind sehr eng miteinander verbunden. Dies liegt vor allem an den Exporten von Japan in die Vereinigten Staaten. Trader, die am Nikkei 225 handeln, sollten daher auch immer die amerikanische Börse beobachten.
Vorteile Nikkei
Der Nikkei hat im Vergleich zu anderen Indizes auf der Welt verschiedene Vorteile. Die Besonderheit des Nikkei ist, dass der Index nach dem Preis gewichtet wird und nicht nach Marktkapitalisierung. Trader können den wirtschaftlichen Gesamtzustand auch leichter verfolgen. Der Nikkei hat längere Handelszeiten und es besteht allgemein ein geringeres Risiko im Vergleich zu anderen Indizes.
Nachteile Nikkei
Zu den Nachteilen des Nikkei gehören unter anderem die Bestandsveränderungen von kleineren Firmen. Die Auswirkungen können signifikant sein. Es wird bei der Ermittlung des Wertes nicht die Größe des Sektors oder der Branche berücksichtigt. Der Nikkei ist gegenüber Kursverlusten anfällig.
Berechnung des Nikkei
Wie bereits erwähnt, wird der Nikkei anhand des Aktienpreises berechnet. Die Höhe der Aktienpreise sind für die Gewichtung des Indexes entscheidend (preis-gewichteter Index). Die Kurse werden in fünf Sekunden-Schritten in Echtzeit berechnet. Die Aktienkurse der Unternehmen werden zusammengerechnet und dann durch einen Divisor geteilt. Der Divisor sind angepasste Nennwerte der Aktienkurse. Diese Methode wird auch als Dow Adjustment bezeichnet. Für die Berechnung werden nur Einflüsse gewertet, die mit dem Nikkei direkt zusammenhängen. Externe Einflüsse werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Im Oktober erfolgt dann die jährliche Überprüfung der Konstituenten anhand Sektor-Bilanz, Liquidität und Preis.
Entwicklungen des Nikkei
Zwischenzeitlich geriet der Nikkei und die japanische Wirtschaft in eine Deflation. Die Wirtschaft und der Markt wurde von der japanischen Notenbank Durch Nullzinspolitik und Anleihe- und Aktienkäufen unterstützt. Die japanische Börse war eine Zeit lang bei Anlegern durch die Empfindlichkeit unbeliebt. Doch diese Zeit ist vorbei. In den vergangen Jahren hat der Nikkei immer mehr an Fahrt und Dynamik gewonnen.
In Japan ist die Gesellschaft zwar überaltert, die Binnenkonjunktur ist relativ schwach und die Sozialkosten hoch, aber durch den immer stärker werdenden Außenhandel werden diese Probleme in den Schatten gestellt. Im Vergleich zu anderen Ländern hat Corona den Nikkei auch nicht so hart getroffen. Der Wirtschaftsrückgang mit – 4,8 Prozent oder eine Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent sprechen dafür. Langsam nimmt die Weltwirtschaft wieder etwas Fahrt auf. Davon wird auch der Nikkei profitieren und weiter steigen. Eine weitere positive Entwicklung ist das RCEP Freihandelsabkommen mit Südkorea und China. Auf diese Weise profitiert auch die USA. Wie bereits erwähnt, ist der Nikkei auch von den Entwicklungen der amerikanischen Börse abhängig. Die USA und Japan wollen in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Eine weitere positive Entwicklung ist, dass sich die Verschuldung bei Unternehmen und Firmen erheblich verringert hat. Das allgemeine Stimmungsbarometer ist sehr hoch, wovon der Nikkei ebenfalls profitieren wird.
Aktien in den Bereichen Infrastruktur, Halbleiterindustrie, Automatisierungstechnik, Robotik, Elektroindustrie, Automobilindustrie und Transport werden durch die positive Konjunkturentwicklung ansteigen. Die 225 Unternehmen im Nikkei-Index sind Teil der TSE, der Tokioter Börse. Die normalen Handelszeiten sind von neun bis halb zwölf, von halb eins bis drei Uhr nachmittags an fünf Tagen in der Woche (Mo-Fr.).
Trading am Nikkei
Eine sehr beliebte Art und Weise, am Nikkei zu handeln, ist Trading auf Marge. Trader müssen beim Trading auf Marge nicht den kompletten Betrag einer Position hinterlegen. Sie leihen sich Mittel und erzeugen damit für die Position eine Hebelwirkung. Wenn die Kursentwicklung positiv ist, werden Sie höhere Gewinne generieren. Potenzielle Erträge können auch diese Weise maximiert werden. Diversifizierung ist beim Handel auf Marge das Stichwort. Der Trader investiert in viele verschiedene Positionen, um das Risiko zu minimieren. Durch Short- und Long-Positionen können Trader von fallenden und wachsenden Märkten und Sektoren profitieren.
Hohe Absicherung des Nikkei
Die japanische Notenbank gehört zu den drei größten Investoren im Land. In Krisenzeiten greift die Bank dem Nikkei unter die Arme und sichert die Kurse dadurch ab. Anleger haben dadurch eine gewisse Sicherheit auf ihre Handelspositionen. Es könnten sich also auch mittel- oder langfristige Trades an der japanischen Börse lohnen. Der Nikkei wird auch von der Weltwirtschaft und der Öffnung von verschiedenen Bereiche profitieren.
Wichtig:
Allerdings sollten Anleger trotzdem vorsichtig sein. Der Nikkei reagiert plötzlich auf unerwartete oder negative Informationen oder Nachrichten. In manchen Bereichen ist der Nikkei einfach unberechenbar und unvorhersehbar. So können auch eigentlich aussichtsreiche Märkte Kursverluste erzielen. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, Ihr Portfolio zu diversifizieren. Natürlich können Sie höhere Gewinne generieren, wenn Sie alles auf eine Aktie setzen. Allerdings ist die Gefahr von Kursverlusten viel zu hoch. Diversifikation bedeutet, dass Sie in verschiedene Optionsscheine, EFTs, Aktien oder Futures von verschiedenen Unternehmen investieren. Sie sollten sich regelmäßig informieren, damit Sie immer auf dem neuesten Stand sind. So können Sie auch mit einigen Aktien spekulieren. Wenn sich der Markt negativ entwickelt, können Sie die Verluste mit Aktien aus anderen Sektoren ausgleichen und abfedern.
Fazit
Der Nikkei ist der führende und größte japanische Aktienindex. Das Besondere an Japan ist, dass sich die Wirtschaft im Aufschwung befindet. Das wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Nikkei aus. Zum Trading am Nikkei 225 benötigen Sie verschiedene Informationen. Sie müssen den japanischen und den amerikanischen Markt genau kennen. Die USA und Japan rücken wirtschaftlich gesehen immer weiter zusammen. Aus diesem Grund hat die amerikanische Wirtschaft auch Auswirkungen auf den Nikkei.