Börsenorientierte Marktforschung Unternehmen

Unternehmen verdienen ihr Geld damit, dass sie Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt bringen, von denen sie hoffen, dass sie den Kunden gefallen werden. Nur dann werden sie gekauft. Sie stecken Geld in die Entwicklung neuer Erzeugnisse, damit sie der Konkurrenz enteilen. Alle Erfolge basieren darauf, dass Unternehmen ihre Kunden verstehen und ihre Wünsche im Voraus antizipieren. Doch wie gelingt das überhaupt? Die Antwort auf diese Frage ist: Marktforschung. Es sind die Analysen und Ergebnisse der Marktforschung, die häufig dazu führen, dass diese Abstimmung der Markt-Teilnehmer gut funktioniert. Wir zeigen in dem Beitrag auf, was Sie über Marktforschung wissen sollten, wie diese Informationen und Methoden dabei helfen den Erfolg der Unternehmen zu verbessern. Zudem zeigen wir auf, welche großen Player es auf dem Markt gibt. Denn immerhin ist die Marktforschung ein Gebiet, das für Absolventen mit einem Master in Marketing von großem Interesse ist.

Warum gibt es Marktforschung?

In einer Planwirtschaft wie der DDR oder der Sowjetunion gab es keine Marktforschung. Dort hatte der Staat entschieden was und wie viel davon produziert wird. Die Bürger hatten damit zu leben und es so hinzunehmen. Doch in einer Wirtschaft mit freiem Markt muss man anders agieren. Hier müssen die Unternehmen Ideen dazu entwickeln, was die Kunden brauchen könnten. Zudem müssen sie einen geeigneten Preis finden und die richtige Menge herstellen. Leicht ist das nicht. Aber wem das gelingt, der entwickelt sich und baut Kompetenzen auf. Kompetenzen, welche die Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern. Die Marktforschung kann dabei behilflich sein. Sie unterstützt die Firmen auf verschiedenen Wegen, um sich besser an die Wünsche der Klientel heranzutasten.

Primäre Marktforschung

Bei der primären Marktforschung werden Daten im Voraus zu einer Aktivität erhoben. Mit Hilfe unterschiedlicher Methoden werden Informationen eingeholt. Zum Beispiel zu Trends oder zu bestimmten Meinungen oder Bedürfnissen der Kunden. Solche Erhebungen sind ideal, für die Entwicklung von neuen Produkten.

Sekundäre Marktforschung

Bei dieser Art der Marktforschung geht es um die Analyse und Interpretation von Daten, die bereits vorliegen. Aus ihnen werden häufig Erkenntnisse darüber gewonnen, wie man Dinge verbessern kann oder welche Vertriebswege die besten waren usw.

Qualitative Marktforschung

Sie wird dort eingesetzt, wo man keine Daten und Fakten zu einem Thema erheben kann. Man sagt zum Beispiel, dass Amazon Prime auf diesem Wege entwickelt hat. Sie haben einfach Kunden gefragt, wie es ihnen gefallen würde einen Streaming Dienst mit Flatrate als Beigabe zu schnelleren Lieferungen zu haben.

Quantitative Marktforschung

Mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden aus der Mathematik und Stochastik, werden Erkenntnisse aus Statistiken und gesammelten Daten gewonnen.

Marktforschung als Karriere-Perspektive

Zahlreiche Hochschulen bieten in Deutschland einen Master Marketing an. Dieser lässt sich mit zahlreichen Schwerpunkten absolvieren. Einer davon ist Marktforschung. Wer seinen Master Marketing mit dieser Spezialisierung wählt, der hat gute Chancen sich in einem Unternehmen zu platzieren. Vor allem ist es gut möglich international tätig zu werden. Denn die Methoden und die Auswertungen sind weltweit ähnlich. Es gibt zahlreiche Firmen, die auf diesem Gebiet aktiv sind – dazu später mehr. Sie ermöglichen interessante Karrierewege.

Was wird von einem Master Marketing in der Marktforschung erwartet?

Wer seinen Master mit dem Schwerpunkt Marktforschung absolviert, der sollte sich darauf einstellen, dass die Methoden nur die Basis bilden. Sie müssen alle geläufig sein. Hier einige Beispiele: klassische Umfragen, Online-Umfragen, persönliches Interview, Fragebogen, Erstellung von Studien usw. Es geht aber nicht nur um die Durchführung. Stattdessen ist es wichtig zu wissen, wann welche Art der Erhebung für das Unternehmen die richtigen Ergebnisse liefern wird. Das heißt: es gibt diejenigen im Unternehmen, die sich darum kümmern, dass diese Tests alle richtig funktionieren – rein organisatorisch.

Auf der anderen Seite geht es um die Analyse. Sie ist der komplizierte Teil der Marktforschung. Aus den gewonnenen Daten versucht man für das Unternehmen Informationen zu gewinnen. Mit dem Ergebnis, sich am Markt dadurch besser durchzusetzen. Hierfür ist es nötig erweiterte Kenntnisse in Sachen Stochastik mitzubringen. Wer sich schon immer gerne vor Mathematik gedrückt hat, für den ist diese Arbeit nicht das Richtige.

Welche börsennotierten Unternehmen gibt es in der Marktforschung

Was meist lokal begann, entwickelte sich irgendwann zu großen Konzernen, die nun weltweit agieren. Gerade weil Expertise in der Marktforschung immer den gleichen Gesetzen folgt, konnten erfolgreiche Firmen mit dem Know How wachsen. Es bildete sich eine Riege an internationalen Konzernen heraus, die den Markt dominieren. Sie gelten für alle Absolventen mit dem Master Marketing als die Arbeitgeber mit dem größten Prestige. Wir stellen einige von ihnen vor:

#1 Nielsen Company

Weltweite Nummer 1 ist die Nielsen Company mit 4,6 MRD Dollar Umsatz. Sie ist damit die größte Marktforschung. Gegründet im Jahr 1923 in den USA. Heute werden 46.000 Mitarbeiter beschäftigt. Bereits 1954 wurde man auf dem deutschen Markt aktiv. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Firma an Investoren verkauft und an die Börse gebracht. Hauptsitz ist mittlerweile in London.

#2 Kantar Group

Etwas unübersichtlicher ist die Lage bei Kantar Group. Ungefähr 3,6 MRD Dollar Umsatz werden erzielt, und das mit 28.000 Mitarbeitern. Kantar gehört zur Bain Group und zum Teil der WPP Group. Diese wiederum ist ein englischer Konzern, der zahlreiche Dienste in Sachen Marketing anbietet. Das heißt, Aktien von Kantar gibt es nicht direkt zu kaufen, sondern nur von der Muttergesellschaft. Man ist im Hause Kantar weltweit aktiv.

#3 IMS Health – IQVIA

IMS Health war eine Marktforschung, die sich ausschließlich im medizinischen Bereich betätigte. Im Jahr 2017 wurde die Firma in IQVIA umbenannt und ist seitdem unter diesem Namen an der Börse zu finden. Allerdings bietet die Firma auch zahlreiche technologische Lösungen in dem Bereich an, so dass man nicht mehr von einer reinen Marktforschung sprechen würde. Mit 11 MRD Dollar Umsatz und 65.000 Mitarbeitern weltweit, findet man hier einen echten Titan vor.

#4 GfK

Wer kennte sie nicht, die GfK. Die Gesellschaft für Konsumforschung ist ein deutsches Unternehmen, gegründet 1934. Sie machten einfach alles. Zum Beispiel ermittelten sie die Einschaltquoten im Fernsehen. Zudem kennt wohl jeder Marketing Experte den Ort Haßloch. Eine Provinzstadt, in der man nahezu lückenlos den Konsum der Bürger überwachte – mit deren Einverständnis. Somit diente der Ort als einer der wichtigsten Testmärkte im Land. Man verbucht aktuell 1,6 MRD Dollar Umsatz. Behilflich dabei waren die 8.200 Angestellten. Die GfK ging 1999 an die Börse und hat ihren Namen etwas internationaler ausgerichtet: Growth from Knowlege.

Eine wichtige Innovation für die eigenen Kunden ist eine Art Echtzeit-Informationssystem. Aus diesem können die Partner jederzeit wichtiges Datenmaterial beziehen. Es kann dazu genutzt werden, um kurzfristige Entscheidungen zu unterstützen.

#5 Ipsos

Aus Frankreich kommt der Konzern Ipsos. Gegründet wurde er 1975. An der Börse notiert man seit 1999. Zur Zeit der Dot.Com-Blase wollten scheinbar auch die großen Marktforschungsuntern etwas vom Kuchen abhaben. Ipsos bietet die ganze Palette an Erhebungsmethoden der Marktforschung und Analyse. Umfragen per Telefon, Internet oder im Interview, alles ist vorhanden.