Welche Branchen gibt es in Deutschland?

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Die deutsche Wirtschaft teilt sich in zahlreiche Branchen auf, daher ist es nahezu unmöglich, alle bis ins Detail zu kennen. Anleger sollten sich dennoch einen Überblick verschaffen und wissen, welche Branchen es in Deutschland gibt. So ist es für sie in vielen Fällen leichter, sich für ein passendes Investment zu entscheiden. Doch welche Branchen gibt es in Deutschland?

Branchen in Deutschland

Deutschland gilt als Land der Maschinenbauer, Mittelständler und Industrieunternehmen. „Made in Germany“ steht weltweit für höchste Qualität. Daher ist es kein Wunder, dass Deutschland eine der größten Exportnationen ist. Produkte, die zwischen Nordsee und den Alpen hergestellt wurden, haben in aller Welt einen sehr guten Ruf.

Dies hat sicher auch den Hintergrund, dass Deutschland als stabiles Land mit hohen Ansprüchen an die Sicherheit gilt. Zudem liegt Deutschland im Herzen Europas, was mit Blick auf Transport und Logistik gute und schnelle Möglichkeiten bietet. Die Infrastruktur ist ebenfalls gut ausgebaut, sodass Waren mit Lkw, Zügen, Schiffen oder Flugzeugen unter Idealbedingungen transportiert werden können.

Generell lassen sich die Unternehmen in Deutschland grob in

  • Industrieunternehmen
  • Dienstleister und
  • Handelsunternehmen

einteilen, wobei es Überschneidungen gibt. Einige Unternehmen bieten mehrere Angebote an und lassen sich daher mehreren Branchen zuteilen. Welche Branchen gibt es in Deutschland? Die Liste ist zu lang, um an dieser Stelle alle aufzuzählen, daher hier nur einige Beispiele:

  • das Hotel- und Gastgewerbe
  • der Handel
  • Immobilien
  • die IT-Branche
  • die Verpackungsindustrie
  • Finanzdienstleistungen und Banken sowie
  • das Gesundheitswesen.

Firmen mit Milliardenumsätzen

Einige große Firmen helfen dabei, dass die Wirtschaft einige Milliarden Euro an Umsätzen im Jahr einfahren kann. Viele Unternehmen können sich gut an neue Entwicklungen anpassen und Krisen überstehen. Gerade unter den Mittelständlern gibt es einige Hidden Champions, die vielleicht in der breiten Öffentlichkeit eher unbekannt sind, aber in ihrem Bereich zu den führenden Unternehmen der Welt gehören.

Medien oder Unterhaltungselektronik gehören ebenso wie erneuerbare Energien zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen. Viele Unternehmen sind auch weltweit stark aufgestellt. Einzelhandel und Energie sind bei den führenden Branchen ebenfalls zu nennen. Deutschland ist aber nicht nur ein bekannter Wirtschaftsstandort, sondern auch für seine Forschung bekannt. Viele akademische Einrichtungen sind weltbekannt und unterstützen Wirtschaftsunternehmen oder die Raumfahrt mit ihren Forschungsergebnissen. Auch öffentliche Organisationen und Behörden sind solide aufgestellt.

Eine besondere Bedeutung für die internationale Wirtschaft kommt dabei sicher Banken zu. Sie sind nicht nur für die Vergabe von Krediten zuständig, sondern geben auch Aktien aus. Daher sind sie in finanziellen Fragen erster Ansprechpartner für Anleger und Unternehmen, sind aber auch selbst ein umsatzstarker Sektor.

Wer definiert die Branchen?

Unter dem Begriff Branche oder Wirtschaftszweig werden Unternehmen zusammengefasst, die recht ähnliche Produkte bzw. Dienstleistungen anbieten. Auch Unternehmen, die das gleiche Produktionsverfahren oder Grundstoffe nutzen, werden zusammengefasst. Manchmal lassen sich Firmen nicht klar einer bestimmten Branche zuordnen.

Die International Standard Industrial Classification (ISIC) der Vereinten Nationen hilft bei der Einteilung der einzelnen Branchen. In der EU kommt zudem die Statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (NACE) zur Anwendung, die auf der ISCI-Klassifizierung basiert. Das Statistische Bundesamt nutzt eine Klassifikation der Wirtschaftszweige, basierend auf der NACE.

Einteilung nach der Drei-Sektoren-Hypothese

Unternehmen werden oftmals auch in Industriezweige oder Wirtschaftssektoren eingeteilt. In der Volkswirtschaft spricht man in diesem Zusammenhang von der Drei-Sektoren-Hypothese. Diese teilt die Wirtschaft zunächst in Rohstoffgewinnung, Rohstoffverarbeitung und Dienstleistungen ein. Auf diese Basis folgt dann die Einteilung der Wirtschaftssektoren nach Industrie in Gewerbe und in

  • Primärsektor (Urproduktion)
  • Sekundärsektor (industrieller Sektor)
  • Tertiärer Sektor (Dienstleistungssektor)
  • Quartärsektor (Informationssektor) und
  • Quintärsektor.

Der Primärsektor ist der älteste Sektor, zudem auch die Landwirtschaft gehört. Landwirtschaftliche Betriebe sind wohl keine gefragte Aktien Branchen, doch mit zahlreichen Höfen und größeren Betrieben ebenfalls eine wichtige Säule der deutschen Wirtschaft. Der sekundäre Sektor, also der industrielle Sektor, spielt hierzulande wohl eine der größten Rollen. Die Industrie und das Handwerk verarbeiten Rohstoffe weiter. Zu diesem Sektor gehören auch Energieunternehmen und die Wasserversorgung.

Der Teritäre Sektor beinhaltet alle Dienstleistungen von Banken über Tourismus bis Ärzte und wächst seit Jahrzehnten. Der Quartärsektor ist der Informationssektor, dem sicher in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung zugekommen ist. Hier werden hohe Ansprüche an Mitarbeiter und Technik gestellt und auch Bereiche wie die Nano- und Biotechnologie oder die Kommunikationstechnologie gehören zu diesem Sektor. Neue Technologien wie Robotik oder VR werden in den kommenden Jahren sicher weitere Innovationen hervorbringen. Der Qunitärsektor umfasst Bereiche wie die Entsorgungswirtschaft.

Welche Wirtschaftsbranchen sind für die Börse besonders relevant?

Einige Wirtschaftsfelder in Deutschland sind sehr renommiert und tragen einen großen Teil zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Industrie nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein. Vor allem fünf Industriebranchen haben in Deutschland besonders große Bedeutung:

  • die Autoindustrie
  • der Maschinenbau
  • die chemisch-pharmazeutische Industrie
  • die Ernährungsindustrie
  • die Elektronikbranche

Dies zeigt sich nicht nur mit Blick auf die jährlichen Umsätze, sondern auch auf die Zusammensetzung des DAX. BASF, BMW oder SAP sind nur drei Beispiele der größten und bekanntesten deutschen Unternehmen.

Die Autoindustrie schafft es, jedes Jahr einige Hundert Milliarden Euro umzusetzen. Damit ist sie die größte Branche im Verarbeiteten Gewerbe und eine wichtige Säule der hiesigen Wirtschaft. Bei Autobauern und Zulieferern sind zudem mehr als 800.000 Menschen beschäftigt. Mercedes-Benz oder BMW sind Namen, die fast jedes Kind kennt. Die Zukunftschancen stehen gut, denn die Autobauer haben die Zeichen der Zeit erkannt und stellen sich immer besser auf die Herausforderungen der nächsten Jahre ein. So arbeiten viele Unternehmen der Branche daran, sich im Bereich der Elektromobilität gut aufzustellen. Neue Entwicklungen könnten die Autobauer im Land weiter voranbringen.

Mit Blick auf den Jahresumsatz ist der Maschinenbau der Autoindustrie dicht auf den Fersen und eine der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. In den über 6.500 Unternehmen der Branche arbeiten eine Million Menschen und viele Unternehmen ziehen Fachkräfte aus aller Welt an. Mehr als die Hälfte der Umsätze sind auf die starken Exporte zurückzuführen, da Maschinen und Anlagen aus Deutschland seit Jahrzehnten in aller Welt gefragt sind. Viele mittelständische Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sind Weltmarktführer in ihrem Bereich.

Erfolge mit Innovationen

Unter den wichtigsten Branchen in Deutschland ist auch die chemisch-pharmazeutische Industrie zu finden und teilt sich in sehr viele Segmente auf. Vorprodukte und Grundmaterialien gehören ebenso dazu wie Kosmetikartikel. Die Bayer AG oder Henkel sind hier sicher große Namen, doch in den letzten Jahren holten Newcomer im Bereich Pharma wie Biontech mit bahnbrechenden Innovationen auf.

In der Ernährungsindustrie finden sich Nahrungsmittel, Tierfutter und Getränke. Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird mit

  • Süßwaren
  • Backwaren
  • Alkohol
  • Milchprodukten und
  • Fleischprodukten

erzielt, wobei bei Lebensmitteln und Getränken wenig exportiert wird. Dabei schaffen es die Hersteller immer wieder, sich erfolgreich auf neue Trends einzustellen. Auch Supermärkte machen jedes Jahr hohe Umsätze, auch in Krisenzeiten.

An fünfter Stelle folgt die Elektrotechnikbranche. Hier ist die Anzahl der Mitarbeiter am zweithöchsten. Die Elektrotechnik lässt sich in Gerätebau und Stromversorgung unterteilen. Dieser Bereich der deutschen Wirtschaft ist sehr vielseitig, denn Licht und Heizung gehören ebenso hierzu wie Nanotechnologie oder Automation. Auch Firmen aus der Medizintechnik oder Hersteller von Software konnten sich in den letzten Jahren etablieren. Eng verbunden mit der Elektronikbranche ist die Telekommunikation.

Der weitere Erfolg der einzelnen Sektoren wird sicher auch davon abhängen, wie die einzelnen Unternehmen auf Herausforderungen wie den Klimawandel reagieren. Die Corona-Pandemie wird sicher nicht die letzte Krise sein, auf die wir uns einstellen müssen. Die Zukunft wird zeigen, welche Sektoren sich besonders erfolgreich auf stetig verändernde Bedingungen einstellen können. Insbesondere die weitere Entwicklung bei der Digitalisierung könnte hier entscheidend sein.

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