Alles zur Salesforce Aktie und dessen Entwicklung

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Die Salesforce Aktie gehört bei technologieaffinen Investoren seit Jahren zu den absoluten Favoriten. Kein Wunder, schließlich glänzt das US-Unternehmen durch konstant hohe Wachstumsraten und eine entsprechend starke Kursperformance. Im folgenden Artikel wollen wir einen genauen Blick auf den Spezialisten für CRM-Software (CRM ist die Abkürzung für Customer-Relationship-Management bzw. auf Deutsch Kundenbeziehungsmanagement) werfen und aufzeigen, was für eine starke Aktie Salesforce in der Vergangenheit für Anleger war. Hierzu gehen wir zunächst auf die Unternehmenshistorie und das Geschäftsmodell ein. Anschließend beleuchten wir die Unternehmenskennzahlen und die vergangene Entwicklung des Aktienkurses. Zu guter Letzt versuchen wir, zu evaluieren, ob die Salesforce Aktie auch zukünftig ein Garant für außergewöhnliche Kursrenditen sein kann.

Die Unternehmenshistorie von Salesforce

Salesforce wurde 1999 von Marc Benioff, der übrigens auch heute noch den Posten als CEO innehat, gegründet. Der Firmensitz liegt in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien, mitten im für seine vielen disruptiven Technologieunternehmen berühmten Silicon Valley. Marc Benioff sammelte bereits vor seiner Salesforce-Zeit viel Erfahrung bei namhaften IT-Unternehmen. Er absolvierte unter anderem ein Praktikum beim damals noch kleinen Start-up Apple und hatte beim Softwarespezialisten Oracle diverse leitende Positionen inne. Nach einem einjährigen Sabbatjahr beschloss Benioff, zukünftig auf eigenen Beinen zu stehen. Der provokante Salesforce-Firmenslogan „The End of Software“ sollte den Startschuss für die Transformation der weltweiten Softwarebranche legen. Zur damaligen Zeit wurde Software noch standardmäßig heruntergeladen oder über CD-ROMs bzw. Disketten installiert, wodurch Unmengen an Rechenleistung gebunden wurden. Salesforce hingegen stellt seinen Kunden bis heute die Software zentral über einen Cloud-Server zur Verfügung. Daher gilt Salesforce auch als Erfinder der Cloud. Schon fünf Jahre nach der Gründung, also im Jahre 2004, erfolgte der Börsengang an der New York Stock Exchange. Aufgrund des überwältigenden Anlegerinteresses stieg der Kurs beim IPO um über 50 %. Der Ausgabepreis der Wertpapiere lag bei elf Dollar pro Stück. Salesforce wuchs danach rasant weiter, unter anderem bedingt durch diverse Übernahmen. Mithilfe der Akquisitionen sicherte sich Salesforce zum einen viele talentierte Softwareentwickler und konnte zum anderen das eigene Produktangebot stark ausweiten. Von August 2008 bis Dezember 2020 wurden insgesamt 20 verschiedene Unternehmen aufgekauft und in die verschiedenen Cloud-Angebote von Salesforce integriert. Die beiden letzten Übernahmen waren der Datenaufbereitungsspezialist Tableau und das auf Unternehmenskommunikation ausgerichtete Start-up Slack.

Das Geschäftsmodell

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Wie bereits beschrieben, ist Salesforce im Bereich CRM tätig. Vereinfacht gesagt, bietet Salesforce eine Software an, die es ermöglicht, alle relevanten Prozesse im Zusammenhang mit dem Vertrieb, dem Kundensupport und dem Marketing abzuwickeln sowie alle dafür relevanten Daten strukturiert festzuhalten, aufzubereiten und auszuwerten. In seinen Geschäftsberichten weist Salesforce die folgenden fünf Bereiche aus:

  • Sales Cloud: Hierunter werden alle Produkte gebündelt, die für Vertriebsmitarbeiter gedacht sind. Es existieren unter anderem Tools zur Dokumentation der Kundenhistorie, zur Übermittlung von Angeboten oder zur Analyse bestehender Daten.
  • Service Cloud: Zu diesem Segment zählt Software für den Kundenservice.
  • Marketing & Commerce Cloud: Dieser Bereich umfasst Programme für die Kundengewinnung.
  • Salesforce Platform and Other: In diesem Geschäftszweig bietet Salesforce seinen Kunden unter anderem eine Art eigenen App-Store sowie ein Programm, welches die Entwicklung eigener kleiner Apps ermöglicht. Dadurch können Salesforce-Klienten maßgeschneiderte Softwarelösungen für ihre individuellen Probleme kreieren.
  • Professional Service and Other: Die nach Umsätzen kleinste Sparte bündelt alle Serviceleistungen, die Salesforce bietet (z. B. Hilfe bei der Softwareeinrichtung oder Fortbildungsangebote).

Im Markt für CRM ist Salesforce die klare Nummer eins. Laut aktueller Statistiken aus 2021 kommt das Unternehmen aus Kalifornien auf einen Marktanteil von stolzen 23,9 %, Tendenz steigend. Die Konkurrenz besteht sowohl aus anderen Software-Schwergewichten wie Oracle, Microsoft, SAP, und Adobe als auch aus aufstrebenden Newcomern wie Zoho oder Hubspot. Keiner der genannten Mitbewerber kommt jedoch auf einen Marktanteil von über sechs Prozent hinaus. Zudem decken nicht alle Wettstreiter die gesamte Wertschöpfungskette aus Vertrieb, Marketing und Service mit ihren CRM-Angeboten ab.

Generell ist das Geschäftsmodell von Salesforce hochlukrativ. Seine Erlöse erzielt das Unternehmen durch Abo-Einnahmen. Das bedeutet, dass Kunden pro Mitarbeiter einen monatlich vereinbarten Betrag an Salesforce für den Zugriff auf die einzelnen Module entrichten. Die Einnahmen sind dadurch wiederkehrend, was eine hohe Planungssicherheit mit sich bringt. Zudem sind die Hürden, das einmal eingerichtete CRM-System wieder zu wechseln, sehr hoch. Mit anderen Worten: Wer einmal Kunde bei Salesforce ist, bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kunde. Dadurch ist das Abo-Modell von Salesforce auch hervorragend skalierbar. Denn man kann die Erlöse nicht nur durch die Gewinnung neuer Kunden ausweiten, sondern auch durch Preiserhöhungen bei bestehenden Abos. Nicht zuletzt wächst Salesforce auch mit seinen Kunden mit. Denn je mehr Mitarbeiter eines Unternehmens die Salesforce Cloud-Angebote nutzen, desto höher sind die Abo-Einnahmen. Des Weiteren kann Salesforce auch durch sogenanntes Cross-Selling, also den Verkauf zusätzlicher Produkte, an bestehenden Kunden wachsen. Für Kunden hat das Cloud-Geschäftsmodell drei entscheidende Vorteile:

  • Sie müssen keine Unmengen an eigener Rechenleistung für die Installation von Software vorhalten.
  • Sie müssen sich nicht um Updates kümmern.
  • Mitarbeiter können die Salesforce-Produkte von überall auf der Welt auf jedem Gerät mit Internetzugang (also PCs, Laptops, Tablets oder Smartphones) abrufen.

Finanzkennzahlen und Aktienkursentwicklung

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Die fundamentalen Kennzahlen von Salesforce lesen sich beeindruckend: Seit dem Börsengang 2004 konnte man jedes Jahr den Umsatz steigern, im Schnitt um fast 50 % pro Jahr. Seit 2015 lag das Wachstum konstant über 25 %. Mark Benioff hat die Profitabilität jahrelang zugunsten dieses Wachstums geopfert. Doch seit 2016 scheint der Turnaround geschafft, denn seitdem konnte man trotz der anhaltend starken Wachstumsraten auch schwarze Zahlen schreiben. Konkret lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 (entspricht dem Kalenderjahr 2020) bei 21,25 Milliarden USD, der Gewinn betrug 4,07 Milliarden USD.

Was für eine erfolgreiche Aktie Salesforce für Anleger war, zeigt sich bei der Betrachtung der langfristigen Kursentwicklung. Wie bereits erwähnt, betrug der Ausgabepreis genau elf Dollar. Im April 2013 gab es einen sogenannten Aktiensplit, bei dem bestehende Aktionäre pro Stück gehaltener Aktie nach Durchführung des Splits vier Anteilsscheine erhielten. Der heutige Preis liegt bei über 200 $ pro Aktie bzw. 800 $ pro Aktie, wenn man den zuvor geschilderten Split berücksichtigt. Seit dem Börsengang konnten sich Aktionäre somit über eine Kursrendite von über 5.700 % freuen. Auch auf kürzere Zeiträume bezogen kann sich die Kursentwicklung sehen lassen:

  • Performance auf Sicht von zehn Jahren: 576,9 % bzw. 21,1 % pro Jahr,
  • Performance auf Sicht von fünf Jahren: 174,0 % bzw. 22,3 % pro Jahr,
  • Performance auf Sicht von drei Jahren: 43,9 % bzw. 12,9 % pro Jahr,
  • Performance auf Sicht von zwölf Monaten: -5,40 %.

Seitdem die Salesforce Aktie im Zuge der Hausse von Tech-Aktien nach dem Corona-Crash im März 2020 stark angestiegen war, läuft der Kurs, immer wieder unterbrochen durch diverse Ausschlägen nach oben und unten, eher seitwärts. Dies hat unter anderem folgende Gründe:

  1. Anfang Dezember 2020 verkündete Salesforce die Übernahme von Slack, einem ebenfalls börsennotierten Softwarespezialisten für Gruppenkommunikation in Unternehmen. Insgesamt musste Salesforce stolze 28 Milliarden USD für die Akquisition ausgeben. Zum Zeitpunkt der Verkündung des Deals entsprach diese Summe einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 24. Da Slack noch unprofitabel war, erschien dieser Preis einem nicht unerheblichen Teil der Investoren viel zu hoch, weshalb die Anteilsscheine von Salesforce in kurzer Zeit über 20 % an Wert verloren. Salesforce selbst verteidigte die Übernahme unter anderem mit dem massiven Cross-Selling-Potenzial, das sich nunmehr bieten würde. Experten sehen in dem Erwerb von Slack zudem eine Kampfansage an Microsoft im Wettbewerb um Marktanteile bei B2B-Software.
  2. Seit Anfang 2021 ist eine generelle Kursschwäche bei wachstumsstarken Aktien aus dem Technologiesektor zu beobachten. Durch die weltweit stark angestiegenen Inflationsraten nimmt der Druck auf die Notenbanken, die vorherrschende Nullzinspolitik zu beenden, deutlich zu. Eine hieraus resultierende Zinserhöhung würde dazu führen, dass die in der Zukunft liegenden Gewinne hoch bewerteter Wachstumsaktien stärker diskontiert werden müssten. Daher sind in einem Umfeld höherer Zinsen zukünftige Gewinne in der Gegenwart weniger wert. Auch Salesforce blieb aus diesem Grund von Kursrückgängen nicht verschont.

Zukunftschancen von Salesforce

Wenn man sieht, welch erfolgreiche Aktie Salesforce in der Vergangenheit gewesen ist, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob dies auch zukünftig so sein wird. Die Chancen dafür stehen objektiv betrachtet relativ gut. Über 90 % der größten 500 US-Unternehmen sind Kunden von Salesforce. Dies zeigt, wie stark die Kundenbasis ist. Trotzdem haben 2020 erst 40 % der Kunden mehrere Cloud-Produkte von Salesforce genutzt. Hier scheint also zukünftig großes Potenzial vorhanden zu sein, an bestehenden Kunden weiterzuwachsen. Eine starke Hebelwirkung auf die Fundamentalkennzahlen kann zudem durch die Verbesserung der Gewinnmarge erzielt werden. Diese betrug im Geschäftsjahr 2021 gerade einmal 19 %. Zum Vergleich: Microsoft kam im dritten Quartal 2021 auf eine Gewinnmarge von 38,5 %. Sollte die Marge von Salesforce gesteigert werden können, würden die Gewinne im Vergleich zum Umsatz überproportional stark anwachsen.

Allerdings birgt die Salesforce Aktie auch nicht zu unterschätzende Risiken. Zum einen könnten die bereits genannten Konkurrenten zukünftig Marktanteile aufholen, falls Salesforce zukünftig neue Trends und Entwicklungen im Bereich CRM verpassen sollte. Das größte Risiko dürfte allerdings darin liegen, dass Salesforce Schwächen im Wachstum zeigt respektive die Analystenschätzungen bei Quartals- und Jahresergebnissen verfehlt werden. Vor allem bei Technologieaktien reagieren Anleger in solchen Fällen sehr sensibel, beispielhaft zu sehen an den starken Kursverlusten der Wertpapiere von Paypal und Meta Platforms (ehemals Facebook) im Februar 2022. Auch Salesforce war bereits von stärkeren Abverkäufen nach Ergebnisverkündungen betroffen, beispielsweise bei den Meldungen zum dritten Quartal 2021. Damals quittierten Anleger eine unter den Erwartungen liegende Gewinnprognose fürs Folgequartal mit einem Kursrückgang von über sieben Prozent.

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