Die größten Aktienkonzerne für Elektro Transporter weltweit

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Anzeige Keine Frage, Elektroautos gehört die Zukunft. Bedingt durch die weltweit gestiegene Relevanz von Umweltschutzaspekten in der Gesellschaft vollzieht die gesamte Automobilbranche einen disruptiven Wandel weg vom Verbrennungsmotor und hin zur Elektromobilität. Dieser Wandel bietet den Automobilkonzernen enorme Chancen. Denn der Markt für Elektroautos soll in den nächsten fünf Jahren mit durchschnittlich 22 Prozent pro Jahr wachsen. Die Dimensionen des Wachstumspotenzials werden deutlich, wenn man sich den derzeitigen weltweiten Marktanteil von E-Autos am gesamten Automobilmarkt vergegenwärtigt. Dieser lag 2020 bei gerade einmal vier Prozent. Einen relevanten Teil des Mobilitätsmarktes machen Transporter bzw. Nutzfahrzeuge aus. Im folgenden Artikel verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten börsennotierten Unternehmen für Elektro Transporter.

Volkswagen

Volkswagen, seines Zeichens größter Autokonzern Europas, kann mit Fug und Recht als Elektro-Pionier innerhalb der deutschen Automobilbranche betitelt werden. Konzernchef Heribert Diess hat ambitionierte Ziele für Volkswagen. Die Wolfsburger wollen mittelfristig Weltmarktführer in Sachen E-Autos werden und sogar Tesla hinter sich lassen. Sowohl VW als auch Audi haben bereits das Aus für Verbrennungsmotoren in Europa verkündet. Audi wird bereits ab 2026 die Entwicklung von Fahrzeugen, die von fossilen Energieträgern angetrieben werden, komplett einstellen. Anleger honorieren die sehr progressive Unternehmensleitlinie. Die VW-Aktie zählte Anfang 2021 zu den größten Kursgewinnern im DAX.

Unter den Nutzfahrzeugen sind vor allem der eher kleine Caddy, der Multivan (früher T3) und der bullige Crafter geläufige Modelle. Letzterer ist auch der bisher einzige Elektro Transporter im Sortiment von VW. Mit dem e-Crafter zielt man vor allen Dingen auf Paket- und Kurierdienste ab. Für reine Handwerksbetriebe wäre die aktuelle Maximalreichweite von 173 km wohl zu wenig. Weitere elektronisch betriebene Nutzfahrzeuge sind nur in Kooperation mit dem Werkstuner ABT erhältlich. Zu nennen sind hier der ABT e-Transporter (auch vorwiegend für Kurierdienste) und der ABT e-Caravelle (für die Personenbeförderung ausgelegt).

Daimler

Auch der Mercedes-Mutterkonzern Daimler will bei Elektrofahrzeugen ein gewichtiges Wort mitreden. Entsprechend geizen auch die Stuttgarter nicht mit neuen Elektroboliden. Neben den SUVs EQA, EQB und EQC soll vor allem der luxuriöse EQS eine Kampfansage an Marktführer Tesla sein. In der Absichtserklärung Ambition 2039 wurde das Ziel formuliert, den Kunden in weniger als 20 Jahren eine komplett CO2-neutrale Fahrzeugflotte zu präsentieren. Bis 2030 sollen immerhin 50 % der weltweit verkauften Fahrzeuge reine Elektrofahrzeuge oder Hybrid-Modelle sein. Seit dem Corona-Tief im März 2020 konnte sich der Aktienkurs fast verdreifachen. Auf Sicht von 5 Jahren konnten die Anteilsscheine von Konkurrent Volkswagen aber wesentlich höhere Kursgewinne verzeichnen.

Neben den bereits erwähnten PKWs hat Mercedes auch einige Elektro Transporter entwickelt. Zum einen Wäre hier der Kastenwagen Vito zu nennen, welcher Express- und Zustelldienste als potentielle Kunden gewinnen will. Außerdem existiert auch vom größeren Sprinter ein rein elektrisch betriebener Ableger. Während diese beiden Modelle noch auf der Plattform der benzin- und dieselbetriebenen Ursprungsmodelle basieren, wurde für den vollelektrischen EQV eine eigene Plattform konzipiert. Dies schlägt sich in einem optisch mutigeren Design und diversen Ähnlichkeiten zu den anderen EQ-Modellen nieder. Der Transporter der Premiumklasse ist für einen Preis von über 70.000 € erhältlich.

Stellantis

Viele unter Ihnen, liebe Leser, können mit dem Namen Stellantis vermutlich wenig anfangen. Hinter der dem Lateinischen (stellare = mit Sternen besetzen) entlehnten Bezeichnung steckt der weltweit viertgrößte Automobilkonzern. Dieser ist im Januar 2021 durch den Zusammenschluss der französischen PSA und Fiat Chrysler entstanden. Unter dem Dach des Konzerns sind nun unter anderem die Marken Alfa Romeo, Dodge, Opel, Jeep, Maserati und Peugeot vereint. Auch Stellantis hat die Zeichen der Zeit erkannt und will ein Hauptaugenmerk der eigenen Geschäftsaktivitäten auf Elektrovehikel legen. Der Anteil neu zugelassener emissionsarmer Fahrzeuge des Konzerns soll mittelfristig auf 70 % anwachsen. In einem Zeitraum von fünf Jahren konnte die Aktie des niederländischen Konzerns übrigens beachtliche Kurszuwächse im Bereich von etwa 200 % verzeichnen.

Speziell im Segment der sogenannten leichten Nutzfahrzeuge, also Transportern mit einem Gewicht unter 3,5 Tonnen, ist Stellantis stark positioniert. Aktuell kann man drei vollelektrische Transporter in der eigenen Fahrzeugflotte vorweisen, darunter den Citroën ë-Jumpy und den Opel Vivaro. Bis Ende 2021 soll die Zahl der Stromer unter den Nutzfahrzeugen auf zehn Stück ansteigen.

 

Verschiedene Ladesäulen

Ladesäulen von BMW.de, Hyundai.de und weiteren Anbietern

 

Toyota

Wenn über die weltweit führenden Automobilfirmen geredet wird, darf der japanische Gigant Toyota natürlich nicht fehlen. 2020 war man vor VW der nach Produktionszahlen weltweit größte Autokonzern. Bei neuen Antriebsarten und Technologien war Toyota schon immer weit vorne dabei. Als man 1997 mit dem Prius den ersten Hybrid auf den Markt brachte, hatten deutsche Autobauer die neue Technologie noch gar nicht auf dem Radar. Der erste VW-Hybrid erblickte geschlagene 13 Jahre später das Licht der Welt. Auch in Zukunft geht man andere Wege als die Konkurrenz. So sieht man bei den Japanern noch diverse Probleme hinsichtlich der Elektromobilität. Ein führender Wissenschaftler des Konzerns nennt hier das komplizierte Recycling der Batterien, die weltweit noch zu spärliche Ladesäulen-Infrastruktur und die Tatsache, dass der benötigte Strom oftmals noch durch fossile Energieträger gewonnen werden muss. Daher peilt man den endgültigen Abschied von Benzinern und Dieselfahrzeugen erst für 2050 an und setzt auf eine Kombination aus Verbrennern, E-Autos und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. In den letzten fünf Jahren beträgt die Aktienrendite etwa 40 %.

Aktuell beinhaltet die Fahrzeugflotte der Japaner zwei vollelektrische Nutzfahrzeuge, nämlich den Kastenwagen Proace Electric (für Handwerker, Paketzusteller etc.) und den Proace Verso Electric (vornehmlich zur Personenbeförderung).

BYD

Vielen Aktionären und Anlegern dürfte der chinesische Konzern BYD (Abkürzung für „Build your dreams“) geläufig sein. Bei BYD handelt es sich um keinen reinen Automobilkonzern. Vielmehr sind die Chinesen Experten im Bereich von Akkumulatoren, also wiederaufladbaren Batterien. Etwa 50 % der Umsätze werden mit Automobilen erzielt. Darunter fallen Autos, Busse, LKWs und Transporter. Daneben fertigt BYD Smartphone-Komponenten sowie Bauteile für Photovoltaikanlagen. BYD unterscheidet sich von seiner europäischen Konkurrenz dadurch, dass jegliches Zubehör für die Fahrzeuge inhouse gefertigt wird. Man ist also entlang der Wertschöpfungskette stark vertikal integriert. Börsenlegende Warren Buffet ist über Berkshire Hathaway übrigens seit 2008 an BYD beteiligt und konnte seitdem über 3000% Kursgewinne einstreichen.

BYD startet diesen Sommer seine Expansion nach Europa. Als Pilotprojekt werden zunächst ausschließlich in Norwegen SUVs des Modells Tang EV verkauft. Während man im hiesige Privatfahrzeugmarkt also erst ganz am Anfang steht, sind die Chinesen mit kommerziellen Fahrzeugen schon länger in Europa präsent. Zu den Kunden zählen unter anderem die Deutsche Bahn, die in der Konzernsparte Regio Bus bereits einige E-Busse von BYD bezogen hat. In Spanien sind auch schon Modelle des elektrischen Transporters T3 unterwegs.

Tesla

Wenn es um Elektroautos geht, darf Tesla in keiner Aufzählung fehlen. Der Konzern des schillernden wie kontrovers diskutierten CEOs Elon Musk gilt als der weltweit führende Konzern in Sachen E-Mobilität und autonomes Fahren. Im Jahr 2020 war Tesla einer der Börsenüberflieger schlechthin. Die Anteilsscheine konnten in einem Jahr um etwa 800 % zulegen. Dies führte dazu, dass der Börsenwert von Tesla höher ist als derjenige von BMW, Daimler und VW zusammen. Aktuell verkauft das Unternehmen aus dem Silicon Valley noch keine Nutzfahrzeuge. Doch wenn die Vergangenheit eines bewiesen hat, dann die Tatsache, dass man bei Tesla immer mit Überraschungen rechnen muss. Der futuristische Cybertruck, welcher bereits vorbestellbar ist, hat zumindest einige Features, die sonst nur Nutzfahrzeugen vorbehalten sind. Schließlich verfügt das sogenannte Universalfahrzeug über eine großzügige Ladefläche und eine Zugleistung von bis zu 14.000 Pfund. Für normale Handwerker oder Forstwirte dürfte der mutmaßliche Anschaffungspreis allerdings weit außerhalb des Budgets liegen.

 

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In diesem Artikel erfahren Sie alles über die 10 wichtigsten und größten Aktiengesellschaften Deutschlands im Jahre 2021Lesen Sie diesen Beitrag, um mehr über die größten börsennotierten Landmaschinenhersteller weltweit zu erfahren.