Die größten börsennotierten Recyclingunternehmen weltweit

 In Nachhaltigkeit, Trends & Märkte

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Wussten Sie, dass jährlich immer noch rund 1,5 Millionen Plastikmüll aus der Europäischen Union hauptsächlich nach Südostasien oder in die Türkei exportiert werden? Dass in den 2000er Jahren auf der Erde mehr Plastik produziert wurde als in den 4 Jahrzehnten zuvor? Dass die Plastikmüll-Exporte aus der Bundesrepublik Deutschland im Corona-Jahr 2020 laut Schätzungen des zuständigen Bundesverbandes bei 986.000 Tonnen lagen, etwa 10 % weniger als 2019? Und dass Deutschland neben Japan und den USA unter den drei größten Plastikmüll-Exporteuren weltweit ist? Erschreckende Zahlen und Fakten, besonders wenn man bedenkt, dass der Löwenanteil immer noch auf deutschem und europäischen Boden bleibt. Aber auch ein Grund dafür, warum es bei börsennotierten Recyclingunternehmen seit Jahren einen Boom gibt und deren Aktien auf lange Zeit gesehen steigen und steigen. Wie man so schön sagt, ist des einen Leid des anderen Freud. Obwohl Ex-US-Präsident Donald Trump vor einiger Zeit aus dem Pariser Klimaabkommen austrat, sind die USA beispielsweise die weltweit führende Nation bei den Themen Sammeln, Beseitigen und Verwerten von Müll. Dass der Export von Müll immer teurer wird, lässt die Aktienkurse von börsennotierten Recyclingunternehmen förmlich explodieren.

Was genau bieten die Marktführer denn an?

Eine alte Volksweisheit besagt, dass bei einem Goldrausch nur wenige Goldschürfer reich werden, sondern in der Hauptsache diejenigen, die Werkzeug, Ausrüstung und Dienstleistungen wie Reparatur und Wartung dieser Werkzeuge an die Goldschürfer verkaufen. Das soll bedeuten, dass oft die Herstellung von Verwertungsanlagen und ähnlichen Maschinen sehr profitabel ist und die eigentliche Benutzung dieser viel weniger. Weil es international gesehen größte Unterschiede von Land zu Land gibt hinsichtlich der Rechtslage und der geltenden Bestimmungen für Müllverwertung, und die Verschiedenheit der Bestimmungen in Europa wegen der EU weniger gravierend ist, agieren zumeist nur europäische Unternehmen in diesem Sektor europaweit. In den meisten Ländern sind sie jedoch in der Praxis auf die Verwertung nationalen Mülls beschränkt. Einige Unternehmen spezialisieren sich gerne auf boomende Rohstoffe, momentan beispielsweise Eisen, da bei einem höheren Preis für den Rohstoff das Recycling automatisch lukrativer wird. Das Recyclen von alten Batterien und Akkus wäre ebenfalls eine Unternische, die sich momentan rasant entwickelt.

Was meint denn Verwertung genau?

„Verwertung“ ist ein Sammelbegriff und kann von Annahme und Einsammeln des Mülls über das Trennen, dem Isolieren und Filtrieren von nicht verwertbaren Bestandteilen bis hin zum Isolieren eines sogenannten Rezyklats (obwohl dieser Begriff am häufigsten bei Kunststoff-Abfällen verwendet wird) und dem eigenständigen Verkaufen des aufbereiteten Rohstoffs reichen. Ein Rezyklat, auch Recyclat möglich, ist dabei der aufbereitete und wiedergewonnene Rohstoff.

Wie ist Recycling genau definiert?

Dafür gibt es in der BRD eine genau abgesteckte Definition im sogenannten Kreislaufwirtschaftsgesetz. Recycling ist laut § 3 Absatz 25 „jedes Verwertungsverfahren, durch das Müll zu Materialien, Stoffen oder Erzeugnissen entweder für den ursprünglichen oder einen anderen Zweck weiterverarbeitet wird.“ Und weiter präzisiert der Gesetzestext, dass diese Definition die „Aufbereitung organischer Materialien einschließt“, jedoch nicht die Aufbereitung als Treibstoff oder die energetische Verwendung. Dies ist wohl mit einer komplett anderen Besteuerung des Energiesektors zu erklären. Laut Gesetz kann man auch dann von Recycling reden, wenn der gewonnene Rohstoff vorher als Abfall eingestuft war, ansonsten spricht man von Wiederverwendung. In der Umgangssprache sind aber beide Bedeutungen weit verbreitet.

In welche Firmen lohnt es sich, zu investieren?

Recycling – Müll als Rohstoff wiederverwenden – NABU.de

Bevor ich für Sie die verschiedenen Investment-Modelle in Aktien eines börsennotierten Recyclingunternehmens erörtere, fangen wir erstmal mit der Frage, welche Unternehmen für einen Kleinanleger interessant seien könnten, an.

Lindner Recyclingtech, Österreich

Dieses im Jahre 1948 gegründete Unternehmen stellt in 3 Standorten in Österreich Zerkleinerungsanlagen her und exportiert laut firmeneigenen Angaben in über 70 Länder weltweit. Es bezeichnet sich auf seiner Online-Präsenz als „industrieller Shredder-Spezialist“ und beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter. Lindner Recyclingtech bietet auch Dienstleistungen rund um Wartung, Instandsetzung und Reparatur der Apparatschaften an. Mit der Einweihung der neuen Filiale im österreichischen Spittal an der Drau ihre Kapazität. Unter anderem unter diesem Link können Sie sich den Börsenkurs des Unternehmens live anzeigen lassen. Diese Information sollten Sie aber – wie bei allen Aktienkursen – auf anderen Seiten gegenchecken, weil einige Anbieter die Börsenkurse entweder mit einer mehrminütigen Latenz oder von vornherein nicht in Echtzeit anzeigen.

Waste Management, Vereinigte Staaten

Dieser Anbieter ist der Marktführer in den USA mit über 45.000 Mitarbeitern und mehr als 20 Millionen Kunden. Das Geschäftsmodell von Waste Management erstreckt sich vom Abholen über das Sortieren, Verarbeiten und Recyclen bis hin zum Deponieren von Abfall. Dieses Unternehmen hat laut Analysten gut planbare Zukunftsaussichten und – wie die meisten Entsorgungsunternehmen eine krisensichere Nachfrage. Vielversprechend ist an der Waste Management-Aktie, dass diese seit 17 Jahren im Jahresvergleich steigt und bei 4 Auszahlungen im Jahr über 2 % Dividendenrendite bietet. Den aktuellen Aktienkurs des Unternehmens finden Sie auf Finanzen.net.

Aurubis, Deutschland

Die in Hamburg beheimatete Firma Aurubis ist in Deutschland führend in der Verwertung und Wiederaufbereitung von Kupfer. Außerdem gilt sie als stärkster Schwermetallemittent Norddeutschlands. Das Kerngeschäft von Aurubis ist es dabei, Kupfer für die Herstellung von Kathoden zu raffinieren. Aurubis ist sowohl im MDAX als auch im STOXX Europe 600 und dem Global Challenges Index notiert. Der Ankerinvestor dieses Unternehmens ist mit einem Anteil von 25 % des Grundkapitals die Salzgitter AG. Seit dem Jahre 2000 ließ sich Aurubis zusätzliche Umweltschutzmaßnahmen laut eigenen Angaben mehr als 590 Millionen Euro kosten. Den aktuellen Kurs von Aurubis finden Sie auf Boerse-Online.de.

Tomra Systems, Norwegen

Diese norwegische Firma stellt hauptsächlich Pfandrücknahme-Automaten her. Sie beschäftigt weltweit über 4.500 Mitarbeiter, davon fast 500 in der Bundesrepublik. Stand Ende 2019 waren etwa 84.000 Automaten von Tomra in mehr als 40 Ländern auf dem Globus aufgestellt, wovon in etwa 34.000 auf Deutschland entfielen. Das an der Osloer Börse notierte Unternehmen hat seinen Hauptsitz im norwegischen Asker und seine deutsche Niederlassung befindet sich seit 2011 in Langenfeld im Rheinland. Tomra hat hierzulande auch 2 Tochterfirmen, die TOMRA Systems GmbH und die TOMRA Sorting GmbH und neben diesen noch eine Tochterfirma in Belgein, die TOMRA Sorting NV.
Tomra ist übrigens ein Kunstwort aus Tomflaske (leere Flasche in Norwegisch) und Retur Automat (Rückgabeautomat, ebenfalls Norwegisch). Laut Wikipedia beschäftigt das Unternehmen Stand Neujahr 2020 weltweit 4.530 Menschen. Den aktuellen Aktienkurs von Tomra finden Sie auf Finanzen.net.

Möglichkeiten, in Aktien von Recyclingunternehmen zu investieren

Zuerst einmal gibt es die stinknormale Aktie in 2 Varianten: Einmal die Stammaktie, bei der Sie zu der Aktie ein Stimmrecht in der Aktionärsversammlung erhalten. Diese Version der Aktie lohnt sich zumeist nur für Groß-Investoren und für Leute, die in einer bestimmten Firma bei Entscheidungen mitsprechen wollen. Wahrscheinlich interessiert Sie als Leser dieses Beitrages mehr die sogenannte Vorzugsaktie, bei der Sie zwar kein Stimmrecht mehr haben, aber in der Regel höhere Dividende und eine Dividendengarantie erhalten. Als Nächstes ist auch das Investieren in einen Fonds oder ein ETF, dass Recycling-Aktien beinhaltet, zu nennen. Diese haben gegenüber einer Einzelaktie den Vorteil, für wenig Einlage schon ein breit gestreutes und damit – hoffentlich – minimiertes Risiko zu bieten. Als letzte Art, mit Investments in börsennotierten Recyclingunternehmen zu verdienen, gibt es noch das Traden mit CFDs, stark gehebelten Zertifikaten, bei denen Sie auch „shorten“, also quasi auf einen temporären Verlust der Aktie setzen können. CFDs sind vom Risiko her, wenn Sie so wollen, das Gegenteil von ETFs, da es sich hier um ein hochriskantes Finanzprodukt handelt. Hier sollten also nur Leute ans Werk, die auch wissen, was sie tun und außerdem theoretisch auch zu einem Totalverlust bereit sind. Bei CFDs ist am meisten von allen Varianten auf ein akkurates Risiko-Money-Management zu achten. Üben können Sie das Traden mit CFDs in einem sogenannten „Demo-Konto“, also einem virtuellen Planspiel, in dem Sie hypothetische Gelder investieren können.

Das Umweltbundesamt.de stellt Ihnen zum Recycling regelmäßig neueste Artikel zur Verfügung.

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